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Ordnung im Bad

Kleiner Raum, viel Zeug: Die meisten Badezimmer haben wenig Stauraum. So lässt sich trotzdem Ordnung schaffen.

Text — Tanja Seufert

 

WANN IST ZEIT FÜR ETWAS NEUES?

Während die Menge an Utensilien in Single-Haushalten (meist) überschaubar bleibt, steigt sie mit jeder weiteren Person an – in einer fünfköpfigen Familie mit grösseren Kindern respektive Teenies ins gefühlt Unermessliche. Verschiedene Shampoos, Bodylotions, Gesichtspflege, Make-up, Rasierapparat, Kämme, Föhn, … Die Liste liesse sich noch lange weiterführen. Hinzu kommen Badeund Handtücher, Waschlappen, Bademäntel und andere Textilien. Im Zentrum der Körperpflege kommt also einiges zusammen. Gleichzeitig gehört das Bad zu den kleinsten Räumen eines Hauses.



NUTZUNG AUFTEILEN

Entschärfen lässt sich die Situation durch mehrere Bäder. Modernere Häuser verfügen in der Regel über zwei Nasszellen: einen «Master Bathroom» mit Badewanne sowie ein meist etwas kleineres Bad mit Dusche. Je nach Grundriss und Bedürfnissen können die Bäder innerhalb der Familie zugeteilt werden, zum Beispiel ein Bad für die Eltern und eins für die Kinder. Oder, vor allem mit Kindern im Jugendalter, in ein «Frauenbad» und ein «Männerbad».

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Hinter Türen oder offen? Wie man Utensilien lagert, ist letztlich Geschmackssache.

 

KRIMSKRAMS ADE

Ist dies geklärt (oder müssig, da nur eine Nasszelle vorhanden ist), geht es an die Organisation des einzelnen Badezimmers. Ein guter Anfang ist eine Inventur aller Dinge, die aktuell im Bad verstaut sind. So lässt sich gut abschätzen, was alles vorhanden ist – und was wirklich gebraucht wird. Überflüssiges und Überzähliges wie Shampoomüsterchen, defekte Geräte oder Wattestäbchen-Vorräte gehören nicht ins Bad, sondern in den Müll (oder ins Vorratslager). Weniger ist mehr – denn so werden Produkte innert nützlicher Frist aufgebraucht und stehen nicht jahrelang im Schrank. Alte Produkte verlieren nämlich nicht nur ihre Eigenschaften, sondern enthalten irgendwann auch eine unerquickliche Anzahl Bakterien (siehe Tipp «Achtung Keime»). Gründliches Ausmisten ist also die beste Voraussetzung für ein ordentliches Bad (siehe Tipp «Badezimmer ausmisten»).

TIPP

BADEZIMMER AUSMISTEN

Das ist der typische Gerümpel, der sich in Badezimmern ansammelt:

  • Müsterli von Crèmes, Shampoos, Parfüms etc.
  • Abgelaufene Kosmetika und Pflegeprodukte
  • Kleine Reise-Verpackungen und Sonnencrème vom letzten Jahr
  • Fast leere Produkte
  • Überzählige Kleingeräte
  • Gammlige Bürsten und alte Kämme
  • Altes oder nicht verwendetes Make-up
  • Grosse Vorräte an Zahnhygieneartikeln, Watte etc.
  • Alte bzw. überschüssige Handtücher
  • Haarschmuck, der nicht mehr benutzt wird


DAS RICHTIGE PLÄTZCHEN

Als nächstes stellt sich die Frage: Gehört das wirklich ins Bad? Die Nasszelle ist, nomen est omen, eine ziemlich feuchte Umgebung. Staub wird im Bad gerne klebrig und anhänglich. Deshalb sollte man ihm möglichst keine Angriffsfläche bieten. Am besten verstaut man Utensilien also in Schubladen und Schränken. Wer es etwas verspielter und persönlicher mag, kann jedoch auch mit offenen Regalen und Behältern experimentieren (siehe Expertentipp). Bei Platzmangel können manche Dinge auch in einen benachbarten Raum ausgelagert werden, zum Beispiel in die Schlafzimmerkommode. Dazu gehören Handtücher, Schmuck und Make-up, aber auch ungeöffnete Produkte, die man auf Vorrat hat.
 

DIE EXPERTIN


Laura Habegger,
Purchasing Product Manager
Inneneinrichtung bei
Coop Bau+Hobby

«ES LASSEN SICH AUCH WÄNDE UND TÜREN NUTZEN»

«Das Badezimmer zählt meistens zu den kleinsten und verwinkelsten Räumlichkeiten. Um Ordnung zu schaffen, braucht es aber nicht immer einen Schrank. Badezimmerutensilien können auch in schönen Behältern auf Regalen aufbewahrt werden und schenken dem Raum so zusätzlich ein paar Farbtupfer. Ich empfehle zuerst, den benötigten Platz aller Mitbewohner zu eruieren und dann die Badeutensilien nach Verwendungszweck zu sortieren. Beispielsweise nach Hygieneprodukten, Wellness, Make-up und so weiter. So hat man auch in der Hektik immer alles griffbereit und behält zugleich Ordnung. Ausserdem lassen sich auch Wände und Türen nutzen: Mit Aufhängern und Haken können alltägliche Produkte gut verstaut oder sogar in den Fokus gerückt werden – zum Beispiel Wellness-Produkte wie Schwämme und Rückenbürsten, die im Bad eine einladende Atmosphäre schaffen. Als Farbtupfer empfehle ich in einem Badezimmer auch immer den Einsatz von Pflanzen (echt oder unecht).»


BODEN FREI

Ideal sind im Badezimmer Schubladenmöbel unter dem Lavabo, heute sind dies meist fixe Unterbauten, sowie Spiegelschränke. Lassen es die Platzverhältnisse zu, bietet ein Hochschrank zusätzlichen Stauraum. Idealerweise werden die Möbel an der Wand montiert, so dass der Boden frei bleibt. Gerade vor dem Lavabo ist es viel angenehmer, wenn der Platz vor den Füssen frei bleibt, so kann man näher an Waschbecken und Spiegel treten. Hängende Möbel verringern zudem den Putzaufwand.

 

RUHIGES BILD

Grundsätzlich gilt: Je weniger Kram herumsteht, umso ruhiger wirkt ein Raum. Je bunter, umso unruhiger. Geschlossene Schränke und schlichte Oberflächen wirken automatisch ordentlicher. Das Bad wirkt zudem ruhiger, wenn die Handtücher ähnliche Farben haben und der WC-Deckel geschlossen ist. Letztlich ist die Einrichtung des Bads aber Geschmackssache.
 

INFO

ACHTUNG KEIME

Viele Pflege- und Make-up-Produkte laufen nach einem bis zwei Jahren ab, geöffnete Produkte meist noch viel schneller. Eine grobe Faustregel: Produkte mit natürlichen Zutaten sowie solche in kleinen Behältern verderben meist rascher.

Crèmes & Co. enthalten irgendwann zu viele Bakterien, die zum Beispiel über die Finger hineingeraten. Besondere Vorsicht ist bei Töpfchen (Tiegeln) angebracht, bei denen man die Crème von Hand entnehmen muss. Hier nutzt man am besten einen kleinen Spachtel, den man nach Gebrauch gleich mit der Handwäsche mitreinigt. Hat man die Wahl, sollte man eher auf Tuben zurückgreifen.

So oder so sollten Pflegeprodukte und Make-up nur mit sauberen Händen aufgetragen werden. Produkte sollten nach Möglichkeit kühl und dunkel aufbewahrt werden, also nicht etwa auf dem Fenstersims. Achtung bei Sonnencrèmes und -sprays: Weil sie oft in der prallen Sonne liegen und häufig geöffnet werden, verkeimen sie vergleichsweise schnell, zudem kann der UV-Schutz nachlassen. Idealerweise gönnt man sich also vor dem Sommer jeweils eine neue Charge Sonnencrème.


DAS RICHTIGE TIMING

Das Bad kann noch so schön organisiert sein: Wenn drei Leute gleichzeitig vor dessen Tür stehen, ist Chaos angesagt. Je mehr Familienmitglieder sich ein Bad teilen, umso wichtiger ist ein Zeitplan. Man muss es ja nicht auf die Spitze treiben wie Sheldon Cooper von «The Big Bang Theory», der seinem Mitbewohner genaustens vorschreibt, wie und wann das Bad zu benutzen ist (zum Beispiel: «Man darf die Dusche nur alleine benutzen, es sei denn, man wird von einem wasserlöslichen Alien angegriffen»). Sobald die Kinder ins Jugendalter kommen, brauchen sie Privatsphäre – und auch mehr Zeit für die Körperpflege. Um Streitigkeiten zu verhindern, sollten Regeln zu Nutzungsdauer und -zeit aufgestellt werden.