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Sonnenkraft für Strom und Warmwasser

Photovoltaik-Anlagen und Solarkollektoren reduzieren die Energiekosten, erhöhen die Versorgungssicherheit sorgen für eine bessere Umweltbilanz. Ein Überblick.

Text — Raphael Hegglin

 

Wärme und Strom vom Dach: Während Solarkollektoren Wasser erwärmen, liefern Photovoltaik-Anlagen Strom – vorzugsweise für den Eigenverbrauch. Denn seit der Bund die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) im Jahre 2018 abgeschafft hat, lohnt sich der Verkauf des Stroms aus einer Kleinanlage kaum. Die erzielten Preise liegen deutlich unter jenen für den bezogenen Strom.

Der finanzielle Vorteil einer Photovoltaik-Anlage liegt für Eigenheimbesitzer daher im Eigenverbrauch. Denn die Kilowattstunde selbst erzeugter Strom kommt bei einer Vollkostenrechnung auf etwa 15 Rappen, während man beim Elektrizitätswerk je nach Gemeinde zwischen 20 bis über 30 Rappen pro Kilowattstunde variieren. Wer jährlich 4500 Kilowattstunden Strom erzeugt, spart also zwischen 450 und 900 Franken pro Jahr – Tendenz steigend.

 

WIEVIEL STROM DARF MAN ERWARTEN?

Den höchsten Ertrag erzeugen Solarzellen, wenn sie gegen Süden ausgerichtet und um etwa 30 Grad geneigt sind. Gewisse Abweichungen vom Ideal sind allerdings verkraftbar. So haben Tests gezeigt, dass zum Beispiel eine Ausrichtung gegen Westen lediglich eine Eintragseinbusse von 15 Prozent verursacht. Viel wichtiger ist, dass die Solarmodule nicht durch Bäume, Nachbargebäude oder anderen Objekte beschattet werden. 

Gut ausgerichtete Solarzellen produzieren pro Quadratmeter und Jahr zwischen 140 kWh (Mittelland) und 170 kWh Strom (Tessin und Alpen). Ein Vierpersonenhaushalt benötigt also etwa 30 m2 Photovoltaikmodule, um pro Jahr 4500 Kilowattstunden Solarstrom zu erhalten – was dem durchschnittlichen Haushalts-Stromverbrauch entspricht.

 

UND SOLARANLAGEN?

Solarwärme weist oft sogar das bessere Kosten-Nutzen-Verhältnis als Photovoltaikanlagen auf. Das liegt einerseits an der einfacheren und günstigeren Technik, andererseits an der Speicherfähigkeit: Während sich Strom nur in teuren Akkus speichern lässt, lässt sich die gesamte Solarwärme im ohnehin vorhandenen Warmwassertank speichern.

Pro Person ist eine Solarkollektor-Fläche von etwa 1,5 m2 erforderlich, um 60 Prozent des Warmwassers zu erzeugen. Für einen Vierpersonenhaushalt reicht also ein sechs Quadratmeter grosses Kollektor-Feld – sofern es gegen Süden ausgerichtet und nicht beschattet ist.