Lust auf mehr Komfort
Zugegeben: Kochen lässt sich auch auf einem alten Herd. Der Kühlschrank muss in erster Linie kühlen. Und das Brot oder den Braten brachten die Grosseltern auch im alten Backofen knusprig hin. Aber wieso nicht von der einen oder anderen Neuerung profitieren?
Text — Thomas Bürgisser
Bezüglich Küchenausrüstung hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Die neusten Geräte erleichtern einem dabei nicht nur das Kochen, sie machen meist auch mehr Spass – und sparen erst noch Energie. So zum Beispiel der Induktionsherd. Durch elektromagnetische Resonanz wird hier nicht die Platte selbst, sondern einzig der Pfannenboden erhitzt, was um ein Vielfaches effizienter ist.
Wer jedoch nicht alle Kochtöpfe neu kaufen möchte, weil diese nicht aus magnetischen Materialien wie Stahl bestehen, fährt auch schon mit einem Glaskeramikherd umweltfreundlicher als mit den alten Gusseisen-Platten. Für besondere Abwechslung sorgen ausserdem spezielle Kochfelder: Ganzflächige Induktionskochzonen, auf denen sich die Pfannen frei platzieren lassen, eingebaute Grillflächen, Wok-Einlassungen, Fritteusen ... fast wie in einer Profiküche.
Ob Wok-Kochfelder, energiesparende Kühlschränke oder Backofen mit Steamer- und Mikrowellen-Funktion: Immer mehr Geräte aus der Gastronomieküche finden Einzug in den Privathaushalt und erleichtern einem die Küchenarbeit.
KOCHEN WIE EIN PROFI
Auch neben dem Herd halten immer mehr Geräte aus der Gastronomie in angepasster Grösse Einzug in den Haushalt. Beispielsweise der Sous-Vide-Garer. Die Sous-Vide-Technik, bei der Fleisch, Fisch oder Gemüse im Vakuumbeutel im Wasserbad gegart werden, stammt aus der französischen Spitzengastronomie. Umsetzen lässt sich die Kochtechnik aber auch im Dampfgarer. Ein weiteres Gerät, das den Weg schon vor Jahren aus der Profi- in die Haushaltsküche fand. Im Dampfgarer lässt sich nicht nur gesund, fettarm und schonend kochen, er eignet sich auch zum Aufwärmen von Speisen. Wer in der Küche keinen zusätzlichen Platz für einen Dampfgarer hat, kann als Alternative auf Kombinationen setzen und einfach die bestehende Mikrowelle oder den Backofen durch ein mit Dampffunktion ergänztes Gerät ersetzen.
TIPP
AUFRÄUMEN ÜBERNIMMT NOCH KEIN KÜCHENGERÄT
Bei aller Zeitersparnis durch moderne Küchengeräte: Eines blieb bis heute gleich. Die Küche muss weiterhin selber aufgeräumt werden. Zwar verfügen Backöfen inzwischen oft über Selbstreinigungs-funktionen, und das eine oder andere Oberflächenmaterial ist einfacher zu putzen als früher.
Für das Einräumen des Geschirrspülers jedoch – sofern einer vorhanden ist – gibt es bis heute noch keine Automation. Aber eine Erleichterung. So lassen sich die Körbe heute meist so verstellen, dass auch grosse Töpfe Platz finden. Dank einer Vielzahl an Programmen lässt sich die Reinigungsleistung ausserdem gezielter an die Verschmutzung des Geschirrs anpassen oder gleich das energieschonende Programm anwählen. Damit spart man zwar keine Zeit, aber immerhin Energie – und Geld.
INTERNETFÄHIGE BACKÖFEN
Allgemein wurde aus dem Backofen von früher insbesondere ein wahres Multifunktionsgerät. Einzig Ober- oder Unterhitze, vielleicht sogar nur entweder oder? Vergangenheit. Schon lange gehören Heissluftprogramme zum Standard, und damit eine grosse Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten und anwählbaren Programmen. Inklusive bereits einprogrammierter Rezepte, die über das Bedienfeld abgerufen werden können. Oder aber man nimmt den internetfähigen Backofen von unterwegs über das Smartphone in Betrieb. Damit ist der Hörnli-Auflauf bereits fertig gebacken, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt.
DIE KAMERAS IM KÜHLSCHRANK
Längst ist die Digitalisierung also auch in der Küche angekommen, nicht nur beim Backofen. Waren Kaffeemaschinen, die am Morgen automatisch zu einer bestimmten Zeit den Kaffee rauslassen, vor einiger Zeit noch eine Besonderheit, lässt sich heute über eine entsprechende App direkt aus dem Bett aus einer Vielzahl von Kaffeevariationen die gewünschte auswählen und für nach der Morgendusche bereitstellen.
Kaffeemaschinen und Backöfen lassen sich bequem über das Smartphone bedienen. Und dank Kameras im Kühlschrank weiss man immer, was es für das Nachtessen noch einzukaufen gibt.
Auch das Einkaufen wird dank modernster Technik zum Kinderspiel. So gibt es inzwischen Kühlschränke, die innen mit Kameras ausgerüstet sind. Im Laden reicht ein kurzer Blick aufs Smartphone, um zu kontrollieren, was zuhause noch vorhanden ist oder nicht. Und wenn es dann doch mal zu viel war, bleiben in modernen Kühlschränken die Lebensmittel dank dafür optimierter Feuchtefächer mit niedrigeren Temperaturen um einiges länger frisch als noch vor einigen Jahren. Bei so viel Arbeitserleichterung erklärt sich auch, wieso sich manche einen Kühlschrank mit integriertem TV-Bildschirm anschaffen. Was sonst bleibt denn noch in der Küche zu tun?