Waschküche: sauber, praktisch, gut

Rund 210 Ladungen Wäsche landen bei einer vierköpfigen Familie im Durchschnitt pro Jahr in der Waschmaschine. Das ist viel Wäschezeit – und auch wenn sich die meisten von uns nicht gerade darüber freuen, verbringen wir doch viele Stunden in der Waschküche. Es lohnt sich also, diesen Raum mit Liebe einzurichten. 

Text — Helen Weiss

 

Früher oft im kalten, ungemütlichen Keller untergebracht, wenn möglich weitab vom Wohnbereich, präsentieren sich heutige Waschküchen modern, hell und praktisch. Die Lage im Keller ist zwar aufgrund des Lärms der Waschmaschine nicht ganz abwegig, doch muss die Wäsche über enge Treppen mühsam immer runter- und wieder raufgeschleppt werden, daher ist das nicht besonders praktisch. Zudem ist es ganz nett, Tageslicht zu haben, wenn stundenlang Wäsche sortiert, gebügelt und gefaltet wird. Denn schliesslich ist Wäsche waschen oft komplexer, als schmutzige Kleidung einfach in die Waschmaschine und dann in den Trockner zu werfen. Es bedeutet auch das Behandeln hartnäckiger Flecken, die Handwäsche von zarten Dessous, aufwendiges Bügeln sowie Flicken kaputter Kleidungsstücke. Der Raum sollte deshalb für all diese Arbeiten funktional, organisiert und angenehm sein.

 

JEDEN ZENTIMETER NUTZEN

Können Waschmaschine und Tumbler auf angenehmer Höhe über dem Boden platziert werden, fällt das ständige Bücken weg. Praktisch ist hier ein Rolltisch, denn so müssen schwere Körbe voller nasser Wäsche nicht vom Boden hochgehoben werden, sondern können auf Hüfthöhe einfach herumgerollt werden. Unter den Maschinen finden Putzkessel, Becken, Bügeleisen und andere Gerätschaften in Schränken Platz. Waschmittel, Weichspüler und Entkalker, die oft gebraucht werden, sind hingegen in der Höhe, wo sie vor möglichen Wasserspritzern geschützt sind, besser aufgehoben. In Familienhaushalten sollten sie immer in verschliessbaren Schränken aufbewahrt werden, so dass kleine Kinder keinen Zugang zu den hochkonzentrierten Pulvern und Tabs haben. 

Im schmalen, hohen Schrank neben den Maschinen finden Bügeleisen und zusammenklappbarer Wäscheständer Platz. Massgeschneiderte Aufbewahrungslösungen können so angepasst werden, dass jeder Zentimeter des Waschraums mit Schränken zwischen den Maschinen, Eckschränken und Korbaufbewahrungen ausgenutzt werden. 

 

INFO

REINIGUNG DER WASCHMASCHINE 

Sie wäscht und wäscht und wäscht – und wird dabei selbst ganz schmutzig. Wenn ein saurer Geruch aus der Waschküche kommt, ist es höchste Zeit, die Waschmaschine zu reinigen. Seifenrückstände, Waschmittel, Weichspüler und Faserreste bilden einen perfekten Nährboden für Bakterien. Mit der Zeit kann sich Schimmel bilden, der nicht nur eklig ist, sondern auch zu einem schlechten Geruch führen kann. 

Alle drei bis vier Monate ist eine gründliche Reinigung fällig: Dazu führt man einen leeren, normalen Waschgang mit heissem Wasser durch und verwendet zwei Tassen weissen Essig anstelle von Waschmittel. Mit Essigwasser aus 2.5 dl Essig auf 1 l Wasser schrubbt man nun mit einem weichen Schwamm die Innenseite und den Gummi der Tür. Der Seifenspender wird demontiert, eingeweicht und gewaschen. Nun kann man auch das Äussere der Maschine mit einem feuchten Tuch und der Essig-Wasser-Lösung abwischen. Mit einem zweiten leeren Heisszyklus ohne Waschmittel oder Essig werden die Ablagerungen gelöst und das Innere der Trommel kann mit einem Mikrofasertuch getrocknet werden. Auch der Tumbler ist bei Bakterien ein beliebter Ort: Angesichts der Hitze, der Feuchtigkeit und der ständigen Bewegung der Wäsche in der Maschine ist es kein Wunder, dass Wäschetrockner oft ein Nährboden für Keime sind. Das Flusensieb muss regelmässig gereinigt und mit Wasser gespült werden. In der Trommel können sich mit der Zeit Weichspüler-, Trocknertücher- und Waschmittelrückstände ansammeln und Schmutz festsetzen. Ein Staubsaugergang und das feuchte Auswischen mit Seifenwasser alle drei Monate ist deshalb Pflicht. Durch regelmässiges Putzen der Entlüftungsöffnung und des Kanals des Trockners mit einer trockenen Reinigungsbürste lassen sich Verstopfungen verhindern. Wichtig: Immer den Stecker ziehen, bevor man sich an die Reinigung von Waschmaschine und Tumbler macht.


BINGE WATCHING ZUM BÜGELN

Bei der Waschküchenplanung darf ein tiefes Spülbecken nicht vergessen werden. Hier werden empfindliche Angora-Pullover gewaschen, fleckige Jeans eingeweicht, Wischwasser entleert oder Gegenstände wie Mülleimer oder Hundespielzeug gereinigt, welche man nicht in den Schüttstein der Küche stellen möchte. An einem darüber montierten, schmalen Scherenwäschetrockner können nasse Handwäschestücke oder gebrauchte Putztücher zum Trocknen aufgehängt werden. Wandmontierte Lösungen bieten Funktionalität, ohne Platz zu beanspruchen: Ein an der Wand montiertes Bügelbrett spart enorm Stauraum; an Haken können Kleiderbügel, Aufbewahrungskörbe und Handtücher befestigt werden. 

Als Nonplusultra gilt ein Zugang von der Wäscherei ins Freie – so kann die Wäsche während der warmen Monate draussen an der Wäscheleine trocknen, statt im Tumbler. Weil eine Waschküche funktional ist, heisst das nicht, dass sie nicht auch stilvoll sein kann: Gutes Design und eine einladende Umgebung sind ebenso wichtig. Wer zum Bügeln gerne «Game of Thrones» oder alte Folgen von «Friends» guckt, sollte auch einen Fernseher nicht vergessen. 

CHECKLISTE

WÄSCHE RICHTIG WASCHEN

  • Waschen Sie häufiger und in kleineren Ladungen. Waschmaschinen bewegen oder schleudern Gegenstände, um Reibung zu erzeugen und Schmutz zu entfernen. Sie benötigen ausserdem Platz, damit sich das Waschmittel in der Ladung verteilen kann.
  • «Dessousbeutel» sind für mehr als nur BHs und Unterwäsche gut. Sie eignen sich für alle Artikel mit kleinen Riemen oder Schnüren, die sich in der Trommel verheddern können. Ausserdem gehen so Socken nie mehr verloren.
  • Drehen Sie dunkle Wäschestücke um, so dass das Waschmittel an die Innenseite des Kleidungsstücks gerät. Das schützt die Aussenseite vor dem Ausbleichen.
  • Haben Sie Ihre Wäsche im Trockner vergessen? Geben Sie Eiswürfel oder ein feuchtes Handtuch dazu und lassen Sie den Tumbler nochmals 5 Min laufen – weg sind die Falten. 
  • Das sofortige Falten der Wäsche garantiert knitterfreie Kleidungsstücke. Legen Sie gefaltete Kleidung direkt dorthin, wo sie hingehört – so bleibt sie sauber und ist für das nächste Tragen bereit.
  • Wenn Sie keine Kleiderbügel in Ihrem Wäschebereich haben, legen Sie sich die Wäschestücke, die Sie später im Schrank aufhängen möchten, über Ihre Schulter, wenn sie aus dem Trockner kommen. So bleiben sie knitterfrei.


SAURES GEGEN KALK

Zur wohnlichen Atmosphäre tragen Ordnung und Sauberkeit bei – ist alles verkalkt, voller Staub und Flusen, macht das Waschen bald keinen Spass mehr. Wer in einer kalkhaltigen Gegend mit hartem Wasser wohnt, kennt das Problem: Jeder Wassertropfen hinterlässt einen Kalkfleck auf Ablage und Armaturen. Säuren sind zur Entfernung von Kalkablagerungen unverzichtbar. Günstiger und erst noch umweltfreundlicher als scharfe Putzmittel sind Essig oder Zitronensäure. Die richtige Konzentration, die Einwirkzeit sowie das gründliche Nachspülen mit klarem Wasser und anschliessendem Trockenwischen führen zu glänzenden Oberflächen. Wichtig ist aber auch eine regelmässige Reinigung. Wer keine weissen Schlieren im Lavabo oder dicke Krusten an Wasserhähnen haben will, muss dem Kalk wöchentlich zu Leibe rücken. Gerade in der Waschküche, wo viel und häufig Wasser fliesst und schnell unschöne Kalkflecken entstehen, spart konstantes Trocknen viel Arbeit. 

Waschmaschine, Boiler und Rohre können durch hohe Kalkkonzentrationen im Wasser Schaden nehmen, was Reparaturen und zusätzliche Unterhaltsarbeiten, aber auch einen höheren Energieverbrauch mit sich zieht. Vor allem bei hartem Wasser kann deshalb eine Wasserenthärtungsanlage dazu beitragen, den Energiebedarf zu senken, den Verbrauch von Waschmittel zu vermindern und die Lebensdauer der Waschmaschine zu verlängern.


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