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65 Energiespartipps

Wer Energie spart, tut nicht nur Gutes für die Umwelt, sondern schont gleichzeitig das eigene Haushaltsbudget – aufgrund der steigenden Preise immer mehr. Unser Rundgang durchs Haus zeigt, wo Sie sofort und ohne grosse Investitionen Energie sparen können.

Text — Raphael Hegglin

KELLER

  • Funktionsweise: Heizungsraum sauber halten: Holz-, Öl- und Gasheizungen benötigen Luft für die Verbrennung. Staub verstopft jedoch deren Ansaugdüsen und verschlechtert so den Wirkungsgrad einer Heizungsanlage. Ebenso ist es keine gute Idee, die Wäsche im Heizungsraum zum Trocknen aufzuhängen: Auch die Feuchtigkeit behindert die Verbrennung und damit die Wärmeausbeute.
  • Auf Vorwäsche verzichten: Mässig verschmutzte Wäsche wird auch mit dem Hauptwaschgang porentief rein. Daher den Vorwaschgang nur für sehr verschmutzter Wäsche wählen.
  • Waschtemperatur so tief wie möglich wählen: Moderne Waschmittel enthalten neben Seife und Tensiden auch Enzyme, die Fette und Eiweisse lösen. Sie entfalten ihre Waschkraft daher schon bei 30° C. Waschen bei 60° C ist meist nur nötig, wenn im Haushalt ein Infektionsrisiko besteht, zum Beispiel durch eine Magen-Darm-Grippe oder Fusspilz.
  • Waschmaschine immer füllen: Der Energieverbrauch pro Waschgang ist immer etwas gleich gross, egal ob die Maschine nur zur Hälfte oder ganz gefüllt ist.
  • Wäsche intensiv schleudern: Je trockener die Wäsche aus der Waschmaschine kommt, desto weniger muss der Tumbler leisten. So entfernt der Schleudergang mit 1600 Umdrehungen pro Minute über 50 % des in den Kleidern eingelagerten Wassers – mit erheblich weniger Energieaufwand.
  • Waschmaschine schnell leeren: Je weniger Wäsche nach dem Waschgang zerknittert, desto weniger lang muss man sie anschliessend bügeln. Das spart nicht nur Strom, sondern sorgt auch für mehr Freizeit.
  • Ebener Boden für die Waschmaschine: Schleudern in schräger Lage erzeugt Unwucht. Die Waschmaschine benötigt dann mehr Energie und geht schneller kaputt.
  • Tumbler sauber halten: Je mehr Flusen im Flusensieb, desto länger benötigt der Tumbler zum Trocknen. Daher: vor jedem Durchgang Flusensieb reinigen.
  • Wäsche trocknen lassen: Ist es draussen trocken oder gar sonnig, sollte man das Wäschetrocknen der Natur überlassen – und zwar ganzjährig. Denn ein Tumbler verbraucht pro Trockengang zwischen 1,5 und 5 kWh Strom.
  • Gefrierschrank/Gefriertruhe eisfrei halten: Ein vereistes Tiefkühlgerät verbraucht etwa 15 % mehr Strom. Da Gefrierschrank und Gefriertruhe grundsätzlich Geräte mit hohem Stromverbrauch sind, sollte man sie regelmässig enteisen.
  • Lebensmittel vor dem Einfrieren verpacken: Insbesondere stark wasserhaltige Lebensmittel wie Obst und Gemüse verursachen – wenn unverpackt – Eis im Tiefkühlgerät.
  • Keine heissen Lebensmittel einfrieren: Heisse Lebensmittel erzeugen beim Abkühlen besonders viel Dampf und damit Eis im Tiefkühlgerät. Daher immer zuerst bei Raumtemperatur abkühlen lassen.
  • Nicht zu tief kühlen: Eine Temperatur von -18° C ist ideal. Temperaturen darunter verbessern die Lebensmittelhygiene nicht, sorgen aber für erhöhten Stromverbrauch.
  • Kellerdecke isolieren: 5 % bis 7 % der Heizwärme geht über eine ungedämmte Kellerdecke verloren (ausser, der gesamte Keller ist wärmegedämmt). Das Dämmen der Kellerdecke ist meist die günstigste Sanierungsmassnahme und hat daher ein besonders gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Versierte Heimwerker können ihre Kellerdecke auch selbst dämmen. Sie sollten vorher jedoch durch eine Fachperson abklären lassen, ob eine dampfdichte oder kapillaraktive Dämmung erforderlich ist. Ansonsten kann es zu Feuchteschäden kommen.
  • Warmwasserleitungen isolieren: Noch immer gibt es Altbauten, in denen freiliegende Warmwasserleitungen nicht mit einer Wärmedämmung versehen sind. Auch hier gehen erhebliche Mengen Energie verloren. Gemessen daran ist es ein kleiner Aufwand, diese nachträglich dämmen zu lassen (schwarze oder beige Einkleidung).

TREPPE UND FLUR

  • - 17° C reichen: Hier bewegt man sich und verweilt kaum. Es lohnt sich daher nicht, den Raum auf 21° C zu heizen. Dies würde den Heizenergieverbrauch für Treppe und Flur um etwa einen Viertel erhöhen.

HOME-OFFICE UND HOBBYRAUM

  • Notebook statt PC: Wer die Wahl hat, sollte das Notebook dem PC vorziehen. Ein solches benötigt für den Betrieb weniger Strom.
  • Keine Geräte nachts laden: Handy & Co benötigen nicht die gesamte Nacht zum Laden. Doch auch nachdem der Akku geladen ist, verbraucht das Ladegerät Strom. Am besten also nur so lange laden wie notwendig.
  • Akkus kühl lagern: Die ideale Lagertemperatur beträgt 10 bis 15° C. Dann entladen sich Akkus am wenigsten schnell und müssen weniger oft geladen werden. Auch wirken sich diese Temperaturen förderlich auf die Lebensdauer aus.
  • Zeitschaltuhr für WLAN-Router: Wer schläft, braucht kein Internet. Mit einer Zeitschaltuhr läuft der WLAN-Router nur dann, wenn er genutzt wird.
  • Pausen für den Computer: Selbst bei kurzen Arbeitspausen lohnt es sich, den Computer in den Schlafmodus zu versetzen. Er verbraucht sonst unnötig Strom und heizt im Sommer erst noch zusätzlich den Raum auf.
  • Bildschirmschoner deaktivieren: Heute sind Bildschirmschoner überflüssig. Sie dienten einst dazu, den Memory Effekt bei Bildschirmen mit Flüssigkristallen in zu verhindern. Heutige Computer sollten jedoch in den Schlafmodus fallen. Das verbraucht 90 % weniger Strom als ein Bildschirmschoner.
  • Daten auf SSDs speichern: Solid State Drives (SSD) arbeiten stromsparender als herkömmliche (externe) Festplatten. Dies, weil sie keinen Motor zum Drehen der Laufwerksscheiben benötigen.

KÜCHE

  • Kühlschrank richtig aufstellen: Kühlschränke (und auch Tiefkühlgeräte) sollten nicht direkt neben dem Backofen, dem Kochherd oder einem Heizkörper stehen. Diese strahlen Wärme ab, wodurch der Kühlschrank zusätzlich kühlen muss und mehr Strom verbraucht. Ebenfalls lohnt es sich, den Kühlschrank vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Leider werden diese Punkte bei der Küchenplanung noch viel zu wenig beachtet. Bei einer Raumtemperatur von 18° C verbraucht der Kühlschrank etwa 40 % weniger Strom als bei 25° C.
  • Ideale Kühlschranktemperaturen wählen: Nicht der gesamte Kühlschrank muss auf 4° C gekühlt sein. Ideal ist diese Temperatur fürs unterste Fach, im obersten darf die Temperatur auch 7° C betragen – sofern die Lebensmittel richtig gelagert werden: Fleisch und leicht Verderbliches gehört ins unterste Fach, Früchte, Gemüse und auch die meisten Milchprodukte bleiben auch weiter oben frisch.
  • Kühlschrank benötigt Lüftung: Ein Kühlschrank erzeugt bei der Arbeit Wärme, die kontinuierlich abgeführt werden muss. Dazu muss der Abstand zwischen Kühlschrank-Rückwand und Wand mindestens 5 cm betragen. Ansonsten kommt es zu einem Hitzestau und der Kühlschrank wärmt sich selbst auf.
  • Keine heissen Speisen in den Kühlschrank: Bei Raumluft kühlt alles von selbst ab. Im Kühlschrank geht es zwar schneller, der zusätzliche Energieaufwand ist jedoch gross.
  • Gefrorenes im Kühlschrank abtauen lassen: Das zusätzliche «Gratis-Kühlelement» nimmt dem Kühlschrank Arbeit ab. Er verbraucht dadurch weniger Strom – ohne Aufwand und ganz von allein.
  • Kühlschrank richtig befüllen: Zwischen den einzelnen Lebensmitteln braucht es etwas Platz. Nur so kann die kühle Luft zirkulieren und das Gerät effizient arbeiten.
  • Kühlschrank nur kurz öffnen: Kalte Luft strömt schnell durch die geöffnete Tür aus und geht für den Kühlschrank verloren. Bevor man den Kühlschrank öffnet, sollte man daher wissen, was man ihm entnehmen möchte – und wo es zu finden ist.
  • Türdichtung ersetzen: Bildet sich im Kühlschrank (oder im Tiefkühlgerät) ständig neues Eis, liegt dies oft an einer spröden Türdichtung. Eine neue macht das betroffene Gerät wieder energetisch fit.
  • Spülmaschine statt Handwäsche: Moderne Geschirrspüler benötigen für einen Waschgang weniger Wasser und Strom als mit der Handwäsche (sofern sie ganz gefüllt sind). Man darf den Komfort dieses Haushaltgeräts also ohne schlechtes Gewissen geniessen.
  • Wasser nicht im Kochtopf zum Sieden bringen: Ein Wasserkocher arbeitet energieeffizienter als der Herd mit Pfanne – und braucht meist auch weniger Zeit.
  • Nicht zu viel Wasser erwärmen: Es lohnt sich, den Wasserkocher passend zu befüllen. Wer nur einen Tee trinken möchte, kann zum Beispiel gleich die Tasse als Massbecher nehmen.
  • Beim Kochen Deckel auf Topf: Ohne Deckel verpufft ein Viertel der Energie. Aufs Jahr gerechnet ist dies eine erhebliche Menge.
  • Passende Herdplatte wählen: Der Kochtopf soll die gesamte Herdplatte abdecken, die Herdplatte darf auch etwas kleiner sein. Ansonsten heizt man mehr in den Raum als in den Topf.
  • Restwärme des Backofens nutzen: Man kann den Backofen problemlos 5 bis 10 Minuten vor Ende der Back- bzw. Garzeit ausschalten. Die gewünschte Temperatur hält sich verblüffend lange ohne Heizen.
  • Backofen nicht vorheizen: Die meisten Speisen gelingen genauso gut, auch wenn die Soll-Temperatur nicht von Anfang an erreicht ist. Ausnahmen bilden heikle Backwaren wie Biskuits.
  • Reis vor dem Kochen einweichen: Die Kochzeit verringert sich so – und damit auch der Stromverbrauch.
  • Dampfkochtopf verwenden: Durch die kürzere Kochzeit verringert sich der Stromverbrauch durch den Elektroherd. Die Energieersparnis kann bis zu 60 % betragen.
  • Mit Mikrowelle aufwärmen: Vorgekochtes wird in der Mikrowelle schneller und mit weniger Strom warm als in Pfanne oder Backofen.
  • Pfannen mit unebenem Boden entsorgen: Beulen reduzieren die Wärmeübertragung. Der Herd muss dann bis zu 15 % mehr leisten.
  • Wasserkocher regelmässig entkalken: Eine Kalk-schicht isoliert und erhöht den Stromverbrauch. Ausserdem geht der Wasserkocher dadurch schneller kaputt.

WOHNZIMMER

  • Richtig beleuchten: Insbesondere im Wohnzimmer gibt es verschiedene Anforderungen an die Beleuchtung. Für Hausarbeiten wie Bügeln oder beim Zusammensitzen und Spielen benötigt man viel Licht, während man zum Beispiel beim Lesen nur punktuelles Licht benötigt. Es empfiehlt sich daher, Leuchten für die gesamte Ausleuchtung sowie Spots für die teilweise Ausleuchtung zu installieren. So lässt sich die Intensität – und damit den Stromverbrauch – exakt an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen.
  • Standby-Verbrauch minimieren: Stereoanlagen, Bluetooth-Speaker, Fernseher und Set-Top-Boxen laufen oft unnötigerweise im Standby-Modus. Dies ist der Fall, wenn nach dem Ausschalten immer noch ein kleines Kontrolllicht brennt. Pro Gerät beträgt der jährliche Stromverbrauch durch den Standby-Modus zwischen 25 kWh bis 70 kWh. In der Summe kann dies bis zu mehreren hundert Franken pro Jahr ausmachen. Wenn immer möglich, sollte man ein Gerät daher ganz ausschalten bzw. vom Netz trennen.

SCHLAFZIMMER

  • - 17° C reichen auch hier: Mit dieser Temperatur sinkt nicht nur die Heizrechnung, man schläft erwiesenermassen auch besser – und gesünder – als mit 21° C.
  • Rollläden rauf und runter: In der Nacht isolieren Rollläden und Storen und reduzieren so den Heizwärmeverbrauch. Doch tagsüber sollte man sie im Winter hochziehen: Dadurch gelangt Sonnenstrahlung in den Raum und heizt – gratis und umweltfreundlich – auf.

BADEZIMMER

  • Dusche mit Sparbrause ausstatten: Warmwasser ist der zweitgrösste Posten auf der Energierechnung – das Sparpotenzial ist daher gross. Moderne Sparbrausen benötigen 50 % weniger Wasser. Allerdings: Billige Modelle sparen einzig, indem sie den Durchfluss reduzieren – das Duscherlebnis leidet darunter. Hochwertige Produkte erzeugen hingegen zum Beispiel einen Sprühnebel, der den Komfort und das Waschergebnis sogar verbessert.
  • Duschen statt baden: 5 Minuten duschen verbraucht gerade einmal halb so viel Wasser wie ein Bad.
  • Undichte Hähne sofort reparieren: Schon durch langsames Tröpfeln gehen schnell einmal 200 l (Warm)Wasser pro Jahr verloren.
  • Handtücher nicht über Heizkörper legen: Durch die ungewollte Wärmedämmung muss die Heizung mehr Leistung erbringen, um das Badezimmer auf Temperatur zu halten.
  • Haare mit Handtuch vortrocknen: Ein Föhn zieht schnell bis zu 2000 Watt – das ist eine Menge Strom. Seinen Verbrauch steuert man am einfachsten über die Dauer der Einsatzzeit. 

IM GANZEN HAUS

  • So tiefe Raumtemperaturen wie möglich: Pro Grad weniger sinkt der Energieverbrauch um etwa 6 %.
  • Richtig lüften: Drei- bis viermal täglich für etwa fünf Minuten stosslüften reicht, um frische Luft im Haus zu haben und Feuchtigkeit nach aussen zu leiten. Das Lüften durch Kippfenster ist hingegen äusserst ineffizient: Bis zu 4 Liter Heizöl(äquivalente) gehen pro Fenster verloren, das für 10 Stunden bei Minustemperaturen gekippt ist.
  • Fenster- und Türdichtungen regelmässig prüfen: Undichte Fenster und Türen sind Schlupflöcher für Heizwärme. Da die Gummidichtungen mit den Jahren undicht werden, sollte man sie regelmässig überprüfen und bei Bedarf ersetzen. Am einfachsten lässt sich die Dichtheit mit einer Kerze prüfen: Flackert deren Flamme vor einem Fenster- oder Türrahmen, so deutet das auf Luftzug hin.
  • Ladegeräte ausstecken: Auch wenn keine Geräte angehängt sind, verbrauchen Ladegeräte Strom. Man sollte sie bei Nichtgebrauch daher immer ausstecken oder durch eine ausschaltbare Steckerleiste vom Netz trennen.
  • Bei Abwesenheit Stecker ziehen: Während der Ferien sollte man jedes Elektrogerät, das nicht weiterlaufen muss, vom Netz nehmen. Bei einer Abwesenheit von mehr als einer Woche lohnt es sich zudem, den Kühlschrank auszuräumen und auszuschalten.
  • Radiatoren regelmässig entlüften: Wenn es im Heizkörper blubbert, so hat sich dort Luft angesammelt. Die Wärmeabgabe ist dadurch reduziert und der Heizwärmeverbrauch geht in die Höhe. Mit einem Heizkörperschlüssel – der in jedem Baumarkt für wenig Geld erhältlich ist – lässt sich ein Radiator unkompliziert entlüften. Wer beim ersten Mal unsicher ist, schaut sich vorher im Internet ein Video-Tutorial an.
  • Staubsauger sauber halten: Auch ein Staubsauger arbeitet effizienter, wenn sein Luftfilter sauber ist.
  • Aufräumen vor dem Staubsaugen: Durch die kürzere Laufzeit des Staubsaugers verkleinert sich auch der Stromverbrauch.
  • Heizkörper freihalten: Die warme Luft muss im Raum ungehindert zirkulieren können. Vorhänge, Möbel und andere Gegenstände vor einem Radiator verhindern dies.
  • Fussbodenheizung nicht abdecken: Teppiche sollten in Kombination mit einer Fussbodenheizung zurückhaltend eingesetzt werden. Denn sie isolieren, die Heizung benötigt dann eine höhere Vorlauftemperatur – und damit mehr Energie.
  • Regelmässiger Service für die Heizung: Eine optimal eingestellte Heizung verbraucht bis zu 15 % mehr Energie als eigentlich notwendig. Der regelmässige Service inkl. Neueinstellung durch eine Fachperson lohnt sich also.
  • Radiatoren mit Thermostatventilen ausstatten: Auch bei schwankenden Aussentemperaturen sollen die Temperaturen in den Wohnräumen konstant bleiben. Ansonsten leidet der Komfort und es wird zeitweise zu intensiv geheizt. Thermostatventile verhindern dies – und senken den Heizenergieverbrauch um etwa 20 Prozent.
  • Alte Heizungspumpe ersetzen: Alte Heizungspumpen verbrauchen bis zu 10 % des jährlichen Strombedarfs in einem Haus. Neue Modelle kommen hingegen mit bis zu zehnmal weniger aus. Hier lohnt sich ein Ersatz daher in jeden Fall.