Foto: svetikd/iStock.com

Verglaste Räume und Wintergärten

Die Sonne geniessen, dazu ein Buch lesen und eine Tasse Kaffee trinken: Was gibt es Schöneres? Verglaste Räume und Balkone eignen sich perfekt dazu, im Winter nicht auf die Annehmlichkeiten des Sommers verzichten zu müssen.

Text — Theres Kummer

 

FRÜHLINGSGEFÜHLE IN DER KALTEN JAHRESZEIT: DER WINTERGARTEN

Besonders in der dunklen und kalten Jahreszeit halten wir uns viel zu oft in düsteren Räumen auf. Dies muss aber nicht so sein. Ein Wintergarten holt die Sonne in die Innenräume: In behaglicher Wärme und vor Wind und Wetter geschützt, lassen sich im eigenen Wintergarten die wenigen Sonnenstrahlen geniessen oder den Regentropfen lauschen, wie sie beruhigend auf das Glasdach trommeln.

Ein Wintergarten hat aber noch weitere Vorteile. So kann er beispielsweise die Energieeffizienz eines Hauses verbessern. Dies, weil der Anbau als zusätzliche Wärmeisolierung dient. Ausserdem schützt der Wintergarten die Gebäudehülle vor dem garstigen Wetter.

Bevor man sich für einen Wintergarten entscheidet, gilt es darüber nachzudenken, welchen Zweck er haben soll. Sollen die Pflanzen bloss einen warmen Ort zum Überwintern haben oder muss der Wintergarten ganzjährig als zusätzliches Zimmer dienen? Je nachdem muss der Wintergarten beispielsweise auch beheizbar sein (siehe Infokasten). Egal für welchen Wintergartentyp man sich entscheidet, ein Baugesuch ist auf alle Fälle nötig. Verfügt der Wintergarten zudem über eine Heizung, zählt er als Wohnfläche und wird der Nutzungsziffer angerechnet.

INFO

WINTERGARTENTYPEN

Je nach Nutzung unterscheidet die Baubranche zwischen drei unterschiedlichen Wintergartentypen:

  • Der kalte Wintergarten: Dieser Wintergartentyp wird nicht beheizt, und daher fallen die Temperaturen im Winter auch gerne mal unter 10 Grad. An sonnigen Wintertagen kann sich der Wintergarten aber dennoch aufheizen, und Sie können die warmen Sonnenstrahlen geniessen. Diese Art Wintergarten eignet sich vor allem für das Überwintern von Pflanzen und für Aufenthalte im Sommer.
  • Der warme Wintergarten: Wird ein Wintergarten dank einer Heizung auf 12 bis 19 Grad geheizt, spricht man von einem warmen Wintergarten. Hartgesottene kuscheln sich mit einer warmen Decke auch im Winter in ihren Lieblingssessel im Anbau. Jedoch ist dieser Wintergartentyp nicht besonders gut wärmeisoliert, was zu hohen Heizungskosten führen kann.
  • Der Wohnwintergarten: Möchten Sie den Wintergarten ganzjährig als zusätzliches Zimmer nutzen, empfiehlt sich der Wohnwintergarten. Dieser ist gut isoliert und verfügt ebenfalls über eine Heizung. Dieser Wintergartentyp unterliegt aber strengen baulichen Vorlagen.


FLEXIBLE ALTERNATIVE: DER VERGLASTE BALKON

Nicht immer ist der klassische Glaskubus als Wintergarten die ideale Lösung. Glücklicherweise gibt es dazu aber viele Alternativen. So lässt sich beispielsweise ein bestehender Balkon mit einer Verglasung aufrüsten. Eine Balkonverglasung schützt vor Lärm, Witterung und Schmutz. Dabei werden verschiedene Typen von Balkonverglasungen unterschieden. Bei der Balkonseitenverglasung ist der Lieblingssitzplatz seitlich vor Wind geschützt. An warmen, aber windigen Herbst- und Frühlingstagen lässt sich so der Balkon ungestört nutzen. Milchglasscheiben bieten zusätzlich einen optimalen Sichtschutz. Bei überdachten Balkonen bietet sich auch eine Fensterverglasung zwischen dem Geländer und der Decke an. Diese Variante bietet noch mehr Schutz vor Wind und Wetter, und der Balkon kann auch bei Regen genutzt werden. Ein Balkon lässt sich auch vollverglasen. Ähnlich wie ein Wintergarten, kann dieser dann das ganze Jahr über genutzt werden. Welches Glas verwendet wird, hängt davon ab, wie der Balkon genutzt werden soll. Wer sich vor allem im Sommer und weniger im Winter auf dem Balkon aufhalten will, entscheidet sich für eine Kaltverglasung. Soll der Balkon auch im Winter nutzbar sein, eignet sich eine Warmverglasung mit isolierenden Materialien.

Foto: Antkus/123rf.com

Mit einer Balkonverglasung schaffen Sie sich einen gemütlichen Lieblingsplatz.


MEHR WOHNRAUM IM ERDGESCHOSS: DIE TERRASSENVERGLASUNG

Auch der Lieblingsplatz im Garten lässt sich dank einer Verglasung vor Regen und Kälte schützen. Dabei lässt sich zwischen einer einfachen Überdachung der Terrasse oder einer Vollverglasung wählen. Unter Überdachungen werden Anbauten verstanden, die auf der Seite offen bleiben oder nur teilweise geschlossen werden. Solche Überdachungen schützen nicht nur vor Regen, sondern auch vor der UV-Strahlung der Sonne. So kann man sich im Sommer in den kühlen Schatten zurückziehen.

Ist die Terrasse bereits überdacht, soll aber auch im Frühling oder Herbst zu nutzen sein, kann sie zusätzlich verglast werden: durch eine Wind- und Wetterschutzverglasung, eine teilisolierte Wintergartenverglasung oder eine Immerverglasung. Die Wind- und Wetterschutzverglasung ist nicht isoliert und dient an stürmischen Sommerabenden als Schutz vor Regen und Wind. Diese Art der Sommerverglasung lässt sich einfach aufschieben und als Schiebe-Stapelwand konstruieren. So lässt sich an warmen und trockenen Tagen die Terrasse wie gewohnt scheibenfrei nutzen.

Die Variante der teilisolierten Wintergartenverglasung hat den Vorteil, dass die Wärme der Sonne im Innern gespeichert wird und die Terrasse als idealer Sitzplatz an sonnigen Tagen im Frühling und Herbst dient. Bei der Winterverglasung ist es wichtig, auch an die Isolation des Daches und des Bodens zu denken. Die Terrasse kann nicht mehr komplett geöffnet werden, jedoch sind noch grossflächige Öffnungen möglich. Bei der Immerverglasung handelt es sich um vollisolierten Wohnraum und entspricht vom Prinzip her dem klassischen Wintergarten.

INFO

GARAGE MIT HAUSEINGANG VERBINDEN

Nicht nur ein Wohnwintergarten oder ein verglaster Balkon können den Wohnraum erweitern. Eine weitere Möglichkeit sind Verbindungen zwischen bereits bestehenden Räumen. So beispielsweise ein Verbindungsraum zwischen Hauseingang und Garage. Nebst dem zusätzlichen Komfort, bei Regen trocken vom Auto ins Haus zu gelangen, bietet ein Verbindungsraum zwischen Garage und Haus auch viel zusätzlicher Stauraum. Der Zwischengang lässt sich auch als Haushaltsraum für die Wäsche ideal nutzen. Es müssen jedoch einige bauliche Auflagen beachtet werden. So muss die Tür von der Garage zum Haus feuerfest sein und die Abgase der Garage draussen halten.


BESONDERS LUXURIÖS: DER PAVILLON

Eine sehr exklusive Variante ist ein freistehender Pavillon aus Glas oder Holz. Er ist besonders für grössere Gärten geeignet. Gartenpavillons sind aber nicht nur dekorativ, sondern auch funktional.

Sie bieten Schutz vor überraschendem Sommerregen oder einer kühlen Brise am Abend. Sie können auch als Gewächshaus dienen und so zu einer kleinen Oase mitten in der Stadt werden. Die Pavillons lassen sich das ganze Jahr über nutzen, wobei sie im Winter eher dem Überwintern von Pflanzen dienen, da sie in den meisten Fällen nicht geheizt sind.