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DIY-Projekte im Garten

Sommer ist die ideale Zeit, um ein Garten-Projekt anzugehen. Sei es ein Sandkasten, ein kleiner Teich oder ein Gartenweg: Mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen, macht glücklich. Doch zuerst braucht es eine gute Planung.  

Text — Tanja Seufert

 

PROJEKT RECHERCHIEREN UND PLANEN

Wenn aus einer Idee ein handfestes Projekt werden soll, ist gute Planung unerlässlich. Wer noch etwas Inspiration sucht, wird zum Beispiel in Büchern und Zeitschriften, auf Youtube, in Online-Foren und Blogs fündig. Um sich nicht zu übernehmen, sollten Sie ein Projekt wählen, das Ihren Fähigkeiten und zeitlichen Ressourcen entspricht – sonst ist Frust vorprogrammiert. Wer wenig Erfahrung hat, beginnt die Heimwerkerkarriere mit kleinen Projekten. Steht das Ziel fest, sollten Sie an die Baubewilligung denken: Ist eine solche für Ihr Projekt erforderlich? Falls Sie unsicher sind, gibt Ihnen die Gemeinde Auskunft (siehe auch Infobox unten).

INFO

WANN BRAUCHT ES EINE BAUBEWILLIGUNG?

Was sich ohne Baubewilligung im Garten aufstellen lässt, unterscheidet sich von Gemeinde zu Gemeinde. Ob Whirlpool, Grillstelle oder Gartenhaus: Wer sich Ärger ersparen möchte, fragt vorgängig auf der Gemeinde nach. Kleinere Bauwerke wie kleine Teiche, Brunnen, Sandkästen oder Kunstwerke sowie Fusswege brauchen keine Bewilligung. Auch kleinere Zäune (üblicherweise bis 1,2 m Höhe) und ungedeckte Gartensitzplätze sind nicht bewilligungspflichtig. Augen auf beim Sichtschutz: Damit dieser wirksam ist, muss er eine bestimmte Höhe haben – und braucht daher meist eine Baubewilligung. Pflanzungen hingegen sind in der Regel bewilligungsfrei. Bei DIY-Projekten, die eine Baubewilligung erfordern, ist der Einbezug der Nachbarn ratsam. Auch sollte man abklären, ob im Grundbuch keine nachbarrechtlichen Auflagen eingetragen sind, die dem Projekt einen Strich durch die Rechnung machen könnten.


KOSTEN UND ZEIT BUDGETIEREN

Legen Sie ein realistisches Budget fest und denken Sie an die Kosten für Material, Werkzeuge und womöglich professionelle Unterstützung für einen Teil des Projekts. Denn vielleicht möchten Sie zum Beispiel das Fundament für eine Pergola durch einen Profi erstellen lassen. Versuchen Sie abzuschätzen, wie viele Arbeitsstunden das Projekt erfordert, und erstellen Sie einen Zeitplan. Vergessen Sie dabei nicht Freunde oder Verwandte, die Ihnen beim Projekt eventuell helfen. Erstellen Sie einen Plan, der die einzelnen Schritte, die benötigten Materialien und Werkzeuge sowie die Zeitplanung enthält.  

 

MATERIAL UND WERKZEUG BESCHAFFEN

Welche Materialien benötigen Sie in welcher Menge? Und sind diese einfach erhältlich oder müssen sie lange voraus bestellt werden? Welche Schutzausrüstung brauche ich? Welche Werkzeuge sind für die Umsetzung des Projekts nötig – und lassen sie sich, falls nötig, für den einmaligen Gebrauch bei Freunden ausleihen? Auch Baumärkte haben einen Mietservice. Eine gute Adresse ist zudem die Miet- und Vermietplattform «Sharely» (siehe Links). Hier lassen sich von Privatpersonen alle Arten von Werkzeugen und Geräten mieten (und natürlich auch anbieten). Erstellen Sie eine Material- und Einkaufsliste und achten Sie dabei auf gute Qualität – schliesslich soll Ihr Projekt, in das Sie viel Mühe stecken werden, lange halten.
 

CHECKLISTE

GARTENHAUS BAUEN – DARAUF KOMMT ES AN

  • Vor dem Loslegen: Je nach Bodenfläche und Grösse bedürfen Gartenhäuser in der Schweiz einer Baubewilligung. Ebenfalls sind die verbindlichen Grenzabstände einzuhalten. Vor dem Kauf und dem Bau muss man sich also um die gesetzlichen Auflagen kümmern.
     
  • Boden: Gartenhäuser müssen auf einem ebenen, festen und trockenen Untergrund stehen. Schon ab einer Grundfläche von wenigen Quadratmetern geht es nicht ohne solides Fundament. Hierzu bieten sich vor allem das Streifen- und das Punktfundament an, welche man mit etwas handwerklichem Geschick durchaus selbst erstellen kann. Tipp: Mit Beton-Schalungssteinen gestaltet sich der Fundamentbau einfach, da sie eine Schalung überflüssig machen. Doch egal wie man das Beton-Fundament herstellt, es sollte mindestens 80 cm Tiefe haben. So gefriert die Feuchtigkeit darunter auch im Winter nicht und es entstehen keine Schäden.

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  • Materialien: Gartenhäuser können aus Holz, aus Metall, aus Kunststoff oder Holzverbund-Werkstoff (z.B. WPC) hergestellt sein. Holz ist nach wie vor beliebtestes Material, doch oftmals nicht ab Fabrik mit Schutzmitteln versehen. Möchte man sein Holz-Gartenhaus optimal schützen, muss man es daher mit geeigneter Holzlasur streichen – am besten jedes Teil einzeln, vor dem Aufbau. Und: Wandstärken von unter 14 mm empfehlen sich nur für kleine Gartenhäuser bzw. Materialschränke. Wer maximalen Wetterschutz wünscht, wählt daher vielleicht eher ein Modell aus Metall. Allerdings: Regen, Sturm oder gar Hagel erzeugen auf diesen Gartenhäusern laute, eventuell störende Geräusche. Mit zusätzlich angebrachten Dämm-Matten lässt sich dieses Problem beheben.
     
  • Dächer: Verbreitete Dachformen sind das Satteldach sowie das Pultdach; möglich sind auch Flach-, oder Trommel-Walmdächer. Die Dachform darf sich nicht nur nach dem persönlichen Geschmack richten: Je nach Gebiet ist mit viel Schneefall zu rechnen, denen längst nicht jedes Gartenhaus widersteht. Die maximale Schneelast eines Gartenhauses wird üblicherweise vom Hersteller angegeben und ist vorgängig abzuklären. Was punkto Dach oft vergessen geht: Bei zahlreichen Gartenhäusern ist die Dacheindeckung nicht inklusive und muss dazugekauft werden – ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor.

 


UMSETZUNG: SICHER UND GEDULDIG ANS ZIEL

DIY soll Spass machen und nicht stressen – nehmen Sie sich Zeit und arbeiten Sie sorgfältig. Das ist auch wichtig, um Unfälle zu vermeiden. Selbst geübte Heimwerkerinnen und Heimwerker stossen bei DIY-Projekten manchmal an ihre Grenzen. Dass etwas nicht so läuft wie gedacht oder mehr Zeit benötigt als geplant, ist ganz normal. Statt etwas auf Biegen und Brechen umzusetzen, ist es besser, innezuhalten: Brauche ich (professionelle) Unterstützung? Liegt der Fehler schon in der Planung, oder bin ich irgendwo «falsch abgebogen»? Fehlt mir ein bestimmtes Werkzeug, das die Arbeit erleichtern würde? Fühle ich mich unsicher, was die Arbeitssicherheit angeht? Dann heisst es kühlen Kopf bewahren und die weiteren Schritte planen, um das Ziel zu erreichen. 

 

DIY-WORKSHOPS FÜR LAIEN

Übrigens: Je nach Projekt kann es sinnvoll sein, vorab die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und Fertigkeiten unter Anleitung zu üben. Dafür eignen sich DIY-Workshops. Grosse Kursanbieter und viele Baumärkte führen solche durch. In diesen Kursen lernen Sie zum Beispiel bestimmte Techniken und/oder die Handhabung von Werkzeugen. Über Google finden Sie ein breites Kursangebot: Geben Sie im Suchfeld einfach «Heimwerken Kurse» und Ihre Region ein.

 

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