Dämmstoffe: Mehr Nachhaltigkeit dank Steinwolle

Wie gross ist der Nutzen einer Wärmedämmung für die Umwelt? Entscheidend sind mehrere Faktoren.

Text – Redaktion HAUSmagazin

Wird an einem Haus die Gebäudehülle, also Fassade, Dach sowie Keller gedämmt und mit energieeffizienten Fenstern versehen, sinkt der Heizwärmeverbrauch um bis zu 80 Prozent. Dank diesen hohen Einsparungen und der langen Lebensdauer von mehr als 50 Jahren lohnt sich eine gute Wärmedämmung also auf jeden Fall: Schon nach kurzer Zeit ist die Menge an eingesparter Energie grösser als jene, die für die Herstellung, den Transport, die Lagerung und die spätere Entsorgung des Dämmmaterials aufgewendet werden musste. Unter den verschiedenen Wärmedämmstoffen gibt es allerdings grosse Unterschiede.

NATÜRLICHER ROHSTOFF STEIN

Die graue Energie ist nur ein Faktor, der die Umweltfreundlichkeit eines Dämmmaterials bestimmt. Ebenfalls wichtig sind der verwendete Rohstoff und die Kreislauffähigkeit.  Flumroc-Steinwolle schneidet als Dämmmaterial in vielerlei Hinsicht gut ab: Sie wird aus dem natürlichen Rohstoff Stein hergestellt, hat eine hohe Dämmkraft und kann vollständig in den Produktionsprozess zurückgeführt werden.

Wie entsteht Flumroc-Steinwolle? Ausgangsmaterial ist, wie der Name besagt, Gestein aus der Schweiz und dem nahen Ausland. Also ein nahezu unerschöpflicher Rohstoff. Das Gestein wird zusammen mit dem Recyclingmaterial bei etwa 1500° C im neuen Elektroschmelzofen verflüssigt und zu feinen Fasern versponnen. Etwa wie Zuckerwatte.
 

STROM AUS WASSERKRAFT

Die hohen Temperaturen zur Steinschmelze erfordern grosse Mengen an Energie, die wie oben erwähnt im Betrieb von Gebäuden jedoch schnell wieder eingespart wird. Stammt die eingesetzte Energie aus einer erneuerbaren Energiequelle, verbessert dies die Umweltbilanz von Steinwolle zusätzlich. Die Firma Flumroc AG, welche seit 1950 in Flums Schweizer Steinwolle produziert, hat daher reagiert: Nach einer Bauzeit von zwei Jahren konnte Flumroc im April 2024 den weltweit grössten Elektroschmelzofen für Steinwolle einweihen.

Der neue Ofen wird zu 100 Prozent mit Strom aus Schweizer Wasserkraft betrieben. Dadurch reduzieren sich die CO2-Emissionen bei der Steinschmelze um 80 Prozent: jährlich sind dies rund 25'000 Tonnen. Das entspricht in etwa dem CO2-Ausstoss, den 5'500 Haushalte mit Ölheizung verursachen. So steckt in der Schweizer Steinwolle von Flumroc die geringste graue Energie im Vergleich zu anderen gängigen Dämmstoffen. 

PERFEKTER STANDORT IN FLUMS

Den Elektroschmelzofen hat man speziell für die Produktionsanlagen in Flums entwickelt. Über Elektroden wird darin die Elektrizität ins Schmelzbad geleitet. Im Betrieb brodeln im Ofen 150 Tonnen geschmolzenes Gestein, welches von zwei Produktionslinien gleichzeitig verarbeitet wird.

Mit den Investitionen stärkt Flumroc den bestehenden Fabrikationsstandort. Denn seine geografische Lage beeinflusst die Umweltbilanz von Steinwolle ebenfalls positiv: Steinwolle über hunderte Kilometer vom Ausland in die Schweiz zu transportieren, wäre weder sinnvoll noch ökologisch. 
 

UMWELTFREUNDLICHE KREISLAUFWIRTSCHAFT

Inländische Produkte garantieren zudem eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Diese ist auch mit Flumroc Steinwolle möglich, welche sich am Ende ihrer Lebensdauer wieder schmelzen und neu verarbeiten lässt. Anders als beim konventionellen Recycling bleibt die Qualität der Rohstoffe dabei erhalten. So kann die alte Steinwolle ohne Qualitätsverlust als Rohstoff für neue Steinwolle verwendet werden – immer und immer wieder.

Flumroc nimmt bereits seit 1991 Steinwollreste zurück und führt diese wieder dem Produktionsprozess zu. Die Schweizer Steinwolle ist auch mit dem Label «Cradle to Cradle Certified Gold und Bronze» ausgezeichnet. Das Label garantiert unter anderem, dass Produkte nicht nur recyklierbar sind, sondern tatsächlich auch zurückgenommen und wiederverwendet werden.