Sonnenenergie
Die Sonne ist umweltfreundliche Energielieferantin. Ausgereifte Technologien machen es heute möglich, Solarenergie unkompliziert zu nutzen: Um Wasser zu erwärmen und Strom zu produzieren.
Text — Redaktion HAUSmagazin
SOLARENERGIE
Wer die Kraft der Sonne nutzt, kann einen beträchtlichen Teil seines Energiebedarfs umweltfreundlich und unabhängig decken. Die Technologien sind heute ausgereift und für Hausbesitzer erschwinglich.
Ob Solarzellen oder Sonnenkollektoren: Beide Technologien verbessern die Umweltbilanz eines Gebäudes beträchtlich. So lassen sich mit Solarkollektoren bis zu 60 Prozent des Brauchwassers erwärmen, und eine Photovoltaikanlage erzeugt Strom für den Haushalt und die Elektromobilität.
Daher zählt die Installation von Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen zu den Standardlösungen nach MuKEn. Denn: Ab 2020 müssen Sanierungslösungen einen minimalen Anteil von zehn Prozent an erneuerbarer Energie aufweisen, wenn sich das Haus in der Gebäudeklasse D nach GEAK (Gebäudeenergieausweis der Kantone) oder schlechter befindet.
AUF EINEN BLICK
- Solarenergie verbessert die Umweltbilanz eines Hauses deutlich.
- Photovoltaik und Sorlarkollektoren sind heute ausgereift und erschwinglich.
- Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen zählen zu den Standardlösungen nach MuKEn. Informieren Sie sich vor einem Heizungsersatz über die möglichen Standardlösungen.
SONNENKOLLEKTOREN
Mit Solarwärme lässt sich Warmwasser und Heizungswasser erzeugen. Die dazu notwendigen Solarkollektoren sind einfach montierbar und wartungsarm.
Sonnenkollektoren – auch Solarkollektoren genannt – sind auf dem Dach installiert und nehmen die Wärme der Sonne auf. So erwärmt sich das durch sie strömende Wasser. Es gibt zwei Typen von Sonnenkollektoren: Flachbettkollektoren und Vakuumkollektoren. Letztere sind etwa 30 Prozent effizienter und kosten mehr.
Eine Fläche von 1,5 Quadratmeter Flachkollektor pro Person reicht, um bis zu 60 Prozent des Wassers für einen Haushalt zu erwärmen. Ebenfalls lässt sich die Wärme für das Heizungswasser nutzen (Solar-Kombisysteme). Ideale Richtung für Sonnenkollektoren ist einige Grade westlich von Süden. Doch auch wenn das Dach anders ausgerichtet ist, lohnt sich der Einsatz von Solarkollektoren: Abweichungen von 45 Grad in östlicher oder westlicher Richtung reduzieren den Ertrag um weniger als 10 Prozent.
Die Montage von Sonnenkollektoren ist in der Regel einfach. Besonders kostengünstig ist sie, wenn sie sich mit einer Dachsanierung kombinieren lässt. Tipp: Wer einen alten, ungenutzten Kamin oder Abluftschacht hat, kann diesen für die Leitungen verwenden. Das reduziert den baulichen Aufwand beträchtlich.
AUF EINEN BLICK
- Mit einem 1,5 m2 grossen Sonnenkollektor lassen sich bis zu 60 Prozent des Brauchwassers erwärmen.
- In Kombination mit einer Dachsanierung ist die Montage kostengünstiger.
- Alte Kamine und Abluftschächte sind ideal für die Zu- und Wegleitungen.
PHOTOVOLTAIK
Solarstrom selbst zu erzeugen, kann sich durchaus lohnen: Photovoltaik-Anlagen für Einfamilienhäuser sind einfach im Betrieb, und ihr Strom lässt sich mittlerweile gut speichern.
Der Ertrag pro Quadratmeter Solarzelle beträgt in der Schweiz zwischen 140 Kilowattstunden pro Jahr im Mittelland und 170 Kilowattstunden pro Jahr im Tessin und in den Alpen. Photovoltaikanlagen laufen heutzutage weitgehend störungsfrei und haben eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren (Solarzellen).
Es gibt zwei Typen von Solarzellen: kristalline Solarzellen und Dünnschichtzellen. Kleinanlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern bestehen üblicherweise aus kristallinen Zellen. Sie unterteilen sich wiederum in monokristalline und in polykristalline Zellen. Letztere fallen durch ihre fingernagelgrossen Kristalle auf. Monokristalline Zellen haben einen höheren Wirkungsgrad als polykristalline, sind jedoch teurer.
Da der Bund die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für Kleinanlagen – wie sie auf Einfamilienhäusern stehen – abgeschafft hat, steht der Eigenverbrauch an erster Stelle. Mittlerweile sind dazu gut funktionierende Batteriespeichersysteme verfügbar. Sie ermöglichen es Hausbesitzern, den selbst erzeugten Strom dann zu beziehen, wenn sie ihn benötigen. Sinnvoll – und finanziell interessant – ist zudem, den Strom für die eigene Elektromobilität zu nutzen. Wichtig ist also, dass Photovoltaikanlagen bedarfsgerecht dimensioniert sind und der erzeugte Strom selbst verbraucht wird. Dann kann sich eine Photovoltaikanlage durchaus lohnen.
AUF EINEN BLICK
- Solarzellen haben eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren.
- Es lohnt sich finanziell, den produzierten Strom selbst zu verbrauchen.
- Photovoltaikanlagen müssen bedarfsgerecht dimensioniert sein.