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Häufigste Parasiten bei Haustieren

So mancher Hund, so manche Katze hat mit Parasiten zu kämpfen. Diese Plagegeister machen es sich entweder auf dem Tier oder im Tier bequem, was zu Krankheiten, respektive Krankheitsübertragungen führen kann. Welches sind die häufigsten Parasiten und wie schützen Sie Ihre vierbeinigen Lieblinge davor?

Text — Karin Haenni Eichenberger

 

ZECKEN MÖGEN’S GERNE WARM

Zecken gehören zu den Spinnentieren. Ganz allgemein bevorzugen sie warme, jedoch nicht zu heisse Temperaturen. Trockenheit mögen sie nicht. Zecken sind in unseren Gefilden daher vor allem im Frühling und Herbst aktiv. Der gemeine Holzbock ist die hier am häufigsten vorkommende Zeckenart.

Zecken haften sich an ihren Wirt und saugen dessen Blut. Dabei kann es zur Übertragung von Krankheiten kommen, die Hund – und Mensch – gefährlich werden. Darunter FSME (Frühsommer Hirnhautentzündung), Borreliose (bakterieller Befall von Hirn und Gelenken) oder Babesiose (Befall und Zerstörung der roten Blutkörperchen). Katzen sind von diesen Erkrankungen kaum betroffen. Weshalb, kann die Wissenschaft nicht zufriedenstellend erklären.

INFO

ZECKEN-PROPHYLAXE BEI HAUSTIEREN

  • Anwendungen folgender Mittel sind, einzeln oder in Kombination, wirksam: Zeckenhalsbänder, Spot-on-Präparate (chemisch und natürlich), Zeckensprays (chemisch und natürlich), Bierhefe als Nahrungsergänzung. Weiterführende Informationen erhalten Sie von Ihrem Tierarzt.
     
  • Durchkämmen Sie das gesamte Fell Ihres Haustiers nach jedem Spaziergang/Freigang.
     
  • Bereits festgesaugte Zecken lassen sich mittels einer speziellen Zeckenzange entfernen.
     
  • Die Zecke beim Herausziehen leicht drehen, das minimiert die Gefahr, dass Teile des Mundwerkzeugs abgerissen werden und in der Haut verbleiben.
     
  • Eine fachgerechte Entfernung der Zecke innert 24 Stunden verringert das Infektionsrisiko erheblich.


BANDWÜRMER VON S BIS XXXL

Ausgewachsene Bandwürmer leben im Darm ihrer Wirte und ernähren sich vom Nahrungsbrei. Die grössten existierenden Bandwürmer werden oft mehrere Meter lang, kleinere Exemplare erreichen nur wenige Millimeter. Ein Bandwurmbefall verursacht Verdauungsbeschwerden und eine Mangelversorgung bei Hund und Katze. Mögliche Folgen: vermindertes Leistungsvermögen, Lethargie, Anfälligkeit für Krankheiten, glanzloses und struppiges Fell, Verstopfung, Darmverschluss. Bei solchen Symptomen ist ein Tierarztbesuch zwingend. Vorbeugend ist eine regelmässige Entwurmung alle drei bis sechs Monate dringend empfohlen.

DIE EXPERTIN

Katharina Sonnenwald,
Heilpflanzenexpertin,
spezialisiert
auf Tiere

BÄRLAUCH, NATÜRLICHER SCHUTZ VOR PARASITEN

Bärlauch verscheucht Zecken und Flöhe, denn diese verabscheuen seinen knoblauchartigen Geruch. Zudem stärkt er die Darmflora, sodass er vorbeugend auch gegen Wurmbefall verfüttert werden kann. Und so ganz nebenbei verleiht das zarte Gewächs unseren Hunden nach der kalten Winterzeit wahre Bärenkräfte. Anwendung: Geben Sie während dreissig Tagen 1x täglich ein frisches Bärlauchblatt sehr fein gehackt ins Futter. Bei getrocknetem Bärlauch bei kleinen Hunden reicht ein gestrichener Teelöffel, bei mittleren bis grossen ein gehäufter. Diese Dosierung ist mit Frau Dr. med. vet. Jacqueline Kupper vom Institut für Veterinärpharmakologie und Toxikologie der Universität Zürich abgesprochen und absolut unbedenklich! Katharina Sonnenwalds Produkte sind bei Meiko erhältlich: meiko.ch


FLÖHE, PARASITÄRE SAFTSÄCKE

Diese flügellosen Insekten ernähren sich von Blut. Während des täglichen Blutsaugens nehmen Flöhe das zehn- bis zwanzigfache ihres Magenvolumens auf. Ausgewachsene Weibchen können permanent Eier legen. Der Flohspeichel ruft bei unseren Vierbeinern eine allergische Reaktion hervor. Das Kratzen an den entsprechenden Stellen führt oftmals zu Wundinfektionen. Hinzu kommt, dass während des Saugaktes Bandwürmer, Milben und Bakterien übertragen werden können. Die Anwendung eines Flohschutzmittels, welche es in diversen Zusammensetzungen von unterschiedlichsten Anbietern zu kaufen gibt, verringert die Gefahr eines Flohbefalls.

INFO

PARASITEN IM ÜBERBLICK:


EKTOPARASITEN (PARASITEN DER HAUT)

  • Flöhe (Ctenocephalidis felis)
  • Stechmücken
  • Zecken: Holzbock (Ixodes ricinus), Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus),
  • Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
  • Milben: Ohrmilbe (Otodectes cynotis), Haarbalgmilbe (Demodex), Raubmilbe (Cheyletiellae spp.), Räudemilbe (Notoedres cati, Sarcoptes canis)


ENDOPARASITEN (PARASITEN IM KÖRPER)

  • Rundwürmer: Spulwürmer (Toxocara cati, Toxoscaris leonina), Hakenwürmer (Ancylostoma
  • tubaeforma), Peitschenwürmer, Bandwürmer (Dipylidium caninum, Taenia spp., Echinococcus multilocularis, Mesocestoides spp.)
  • Herz- und Lungenwürmer (Capillaria aerophila, Aelurostrongylus abstrusus, Dirofilaria immitis)

 

MILBEN, WINZIGE QUÄLGEISTER

Die klitzekleinen Spinnentiere sind in der Regel von blossem Auge nicht erkennbar. Milbenarten, welche unsere Haustiere befallen, leben von deren Körperflüssigkeiten. Zu diesem Zweck machen sie es sich auf der Haut oder im Fell gemütlich. Ohrmilben oder Haarbalgmilben beispielsweise machen den Vierbeinern keinen grossen Kummer. Erst ein massiver Befall führt zu Juckreiz und entzündlichen Reaktionen. Schlimm jedoch ist Räudemilbe. Die Besiedlung beginnt meist im Kopfbereich der Tiere, breitet sich dann schnell auf dem ganzen Körper aus. Der Befall ruft Juckreiz, Haarausfall, Entzündungen sowie Gewichtsverlust hervor und kann unbehandelt zum Tod führen. Wie bei vielen anderen Parasiten lässt sich auch ein Milbenbefall nicht hundertprozentig verhindern. Mit bestimmten Mitteln, wie beispielsweise Spot-On-Präparaten, kann man die Wahrscheinlichkeit aber zumindest minimieren. Eine regelmässige Kontrolle und Reinigung der Ohren sowie des Fells helfen ebenfalls bei der Prophylaxe gegen Milben. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten.

 

WEITERE INFORMATIONEN

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.parasitenfrei.de