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Gartenbonsais überwintern

Wörtlich übersetzt bedeutet Bonsai «Anpflanzung in der Schale». Wer nun Besitzer eines Gartenbonsais wurde, muss jetzt für eine optimale Überwinterung sorgen.

Text — Brigitt Buser

 

Wichtig zu wissen ist, dass Gartenbonsais von beispielsweise Buche, Eiche, Föhre oder auch fremdländischen, winterharten Arten wie Japanischer Ahorn, wie die üblichen Formen auch, auf eine Ruhezeit angewiesen sind und daher draussen überwintert werden müssen. Jedoch kann man sie nicht einfach sich selbst überlassen. Kurzzeitige Temperaturen bis -5° schaden Freiland-Bonsais zwar nicht, wenn dabei das Erdreich im Gefäss nur gelegentlich durchfriert, vor Dauerfrösten müssen sie aber unbedingt geschützt werden.

Im Frühjahr wieder ausgepackt, bringen Bonsais asiatisches Flair auf Balkon und Terrasse.

ÜBERWINTERUNG IM GARTEN

Dazu werden als erstes der Stamm und die Krone zum Schutz vor der austrocknenden Wintersonne mit Wintervlies so eingepackt, dass das Erdreich in der Schale frei bleibt. Danach hebt man an geschützter Stelle eine etwa doppelt so tiefe Grube wie die Bonsaigefässhöhe im Beet aus und füllt die Hälfte mit nicht zu grobem Kies auf. Anschliessend stellt man die Bonsaischalen ohne Unterteller auf den Kies und füllt bis zwei Zentimeter über den Schalenrand Erdreich ein.

 

ÜBERWINTERUNG AUF BALKON/TERRASSE

Hier werden die vorbereiteten Gefässe in eine mit etwa 10 cm Kies gefüllte Styroporkiste gestellt und ebenfalls wie vorab beschrieben mit Erdreich abgedeckt.

 

WASSER IST WICHTIG

Auch im Winter benötigen Gartenbonsais Wasser, wobei man im Beet eingegrabene Pflanzen nur nach Frostperioden und länger anhaltender Trockenheit mit dem lebenswichtigen Nass versorgen muss. Bei auf dem Balkon oder der Terrasse überwinternden Pflanzen ist eine tägliche Kontrolle nötig. Fühlt sich das Erdreich trocken an, so wird es mit lauwarmem Wasser überbraust. Staunässe ist dabei zu vermeiden.

 

Japanische Ahorne als Bonsai sind etwas frostempfindlicher als unsere einheimischen Baumarten.

PFLEGE

Ab April wieder ausgepackt und im Freiland aufgestellt, taucht man zur Wasserversorgung die Schalen am besten so lange ins Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen und lässt im Anschluss das Substrat gut abtropfen. Umgetopft werden die Pflanzen alle zwei bis drei Jahre in neues Bonsaisubstrat.

Der Schnitt wie auch die Düngung erfolgt nach Austrieb im Frühling bis Ende September, wobei stark wachsende Pflanzen mehrmals im Jahr geschnitten werden müssen. Dabei wird bei neu gewachsenen Trieben bis auf jeweils zwei Blätter alles entfernt. Ein Bonsai ist nie fertig. Er begleitet den Besitzer im besten Fall ein Leben lang, erlangt in Symbiose mit ihm und dem Alter seine typische Form und vermittelt dem Gestalter Respekt und Wertschätzung gegenüber dem Leben.