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Elektroauto: Installation Ladestation

Pascal Meier ist auf ein Plug-in-Hybrid-Auto umgestiegen. Dazu musste er seinen Parkplatz mit einer 11-kW-Ladestation (Wallbox) ausstatten lassen.  Das sind seine Erfahrungen:

Text — Raphael Hegglin

 

HAUSmagazin: Wie sind Sie vorgegangen, um das für Sie passende Produkt zu finden?
P. Meier: Das war nicht schwierig: Ich habe ein wenig im Internet gesurft und mich über die verschiedenen Produkte informiert. Die Wallbox an sich ist nicht der Knackpunkt, sondern die verfügbare Stromstärke am Anschluss des Gebäudes.

Eine normale 230-Volt-Leitung reicht für den Dauergebrauch nicht: Kabel und Steckdose könnten überhitzen, im schlimmsten Fall droht ein Steckdosen- oder Kabelbrand. Oder es haut einfach ständig die Sicherung raus.

Das heisst, es braucht eine spezielle Verkabelung?
Man benötigt eine Dreiphasenleitung mit 400 V, die direkt vom Hauptverteiler des Hauses abgeht. In unserem Fall mussten dazu ca. 25 Meter Kabel unterirdisch zum Parkplatz verlegt werden. Ebenfalls mussten einige Wände inklusive der Aussenwand durchbohrt werden, da sich der Strom-Hauptverteiler im Haus befindet. Zwei Drittel der Kosten für eine Wallbox sind daher in der Regel für die Zuleitung zu berappen. Je nach Situation kostet eine einfache Wallbox inklusive Installation und Verkabelung zwischen 2000 und 4000 Franken.

Wer macht diese Arbeiten?
Das kann jeder Elektriker machen. Dieser kennt auch die gesetzlichen Anforderungen und kümmert sich um die Bewilligung. Und ebenso wichtig: Der Elektriker beurteilt zuerst die bestehende elektrische Installation in einem Haus und berechnet, wieviel Leistung für das Laden zur Verfügung steht. Denn viele Anlagen in Altbauten haben eine sehr begrenzte Leistungsfähigkeit. Es ist nicht immer sicher, ob überhaupt genügend Strom für eine Wallbox zur Verfügung steht. Dies spitzt sich zu, wenn mehrere Ladestationen – zum Beispiel in einem Mehrfamilienhaus – erforderlich sind. Im ungünstigsten Fall muss das Elektrizitätswerk beigezogen werden, um die Stromzufuhr zu erhöhen. Das macht aufwendige und teure Arbeiten erforderlich.

CHECKLISTE

LADESTATION ELEKTROAUTO

Folgendes sollte man beim Einbau einer Ladestation für Elektroautos beachten:

  • Der Anschluss muss durch das Elektrizitätswerk bewilligt werden.
  • Nur ein lizenzierter Elektroinstallateur darf die Montagearbeiten durchführen.
  • Es ist eine Dreiphasenleitung mit 400 V erforderlich. Diese lässt sich auch nachträglich in eine Garage einbauen.
  • Der Anschluss soll so nahe wie möglich beim Fahrzeug sein. Extra lange Ladekabel sind zu vermeiden.
  • Der Installateur sollte einen schnell verfügbaren Pannenservice bieten, falls die Wallbox eine Funktionsstörung hat.
  • Ladekabel muss zur Steckbuchse des Elektroautos passen.
  • Um ein schnelles Laden zu garantieren, müssen Wallbox, Ladekabel und Auto aufeinander abgestimmt sein.
  • Ladestationen an frei zugänglichen Orten lassen sich vor unberechtigtem Zugriff schützen.