Alles übers Trinkwasser
In kaum einem anderen Land hat Leitungswasser eine so gute Qualität wie bei uns. Selbstverständlich ist das nicht.
Text — Raphael Hegglin
WASSER: URSPRUNG ALLEN LEBENS
Vor etwa vier Milliarden Jahren – so die Theorie – entstanden in einer Ursuppe aus verschiedenen chemischen Verbindungen und Wasser erste bioaktive Substanzen. Aus ihnen bildeten sich später erste lebende Zellen. Sie entwickelten sich weiter zu Mehrzellern, später zu höheren Organismen. Diese verliessen das Wasser und wurden zu Landlebewesen. Ans Wasser gebunden blieben sie trotzdem, und auch heute gilt: ohne Wasser kein Leben. Denn egal ob Pflanze, Tier oder Mensch, das Wasser hat in allen Lebewesen eine Schlüsselfunktion. Es dient dem Transport lebenswichtiger Nährstoffe und ist gleichzeitig körpereigene Klimaanlage, da es beim Verdunsten kühlt. Auch reinigt es uns von innen wie auch von aussen: Mit Wasser scheiden wir Schadstoffe und Abbauprodukte aus und waschen unseren Körper.
DER EXPERTE
Karl-Heinz Köber,
Leiter Produkt-
management
BWT AQUA AG
«TRINKWASSER ENTHÄLT WICHTIGE MINERALIEN»
Allerdings je nach Region in unterschiedlicher Konzentration. Besonders wichtig ist Magnesium, das für die Nerven- und Muskelfunktion essenziell ist. Auf der anderen Seite verursacht zu viel Kalzium im Trinkwasser Probleme mit Kalk. Es ist jedoch möglich, die Kalzium-Ionen im Wasser durch Magnesium-Ionen auszutauschen. Mit dem AQAdrink Pure Set –einer Filter-Kartusche und einer Wasserhahnarmatur – schlägt man drei Fliegen mit einer Klappe: Das Wasser wird mineralisiert und gleichzeitig etwas weicher. Es bildet sich also weniger Kalk und das so gewonnene Wasser eignet sich geschmacklich besser für die Kaffee- und Teezubereitung.
Mit dem mit Magnesium angereicherten Wasser lässt sich etwa 20 Prozent des täglichen Magnesiumbedarfs decken. Achten Sie daher gleichzeitig auf eine ausgewogene Ernährung: Magnesium kommt in vielen Lebensmitteln vor; nur Magnesium- oder Mineralwasser zu trinken reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken.
HOCHENTWICKELTE VERSORGUNG
Mehr als drei Tage schaffen wir Menschen es nicht, ohne Wasser auszukommen – dann folgt der Tod durch Verdursten. Wasser ist also unser wichtigstes Lebensmittel. Doch damit wir es nutzen können, muss es rein sein. Fast schon weltweit einzigartig ist die Wasserqualität hierzulande. Aus unseren Leitungen sprudelt bestes Trinkwasser, von dem man in anderen Ländern nur träumen kann.
Dass dies so ist, liegt nicht nur an Klima und Topografie. Ebenso verantwortlich sind unsere strengen Normen und Gesetze. Sie sorgen nicht nur dafür, dass die Trinkwasserreserven sauber bleiben, sondern dass unser Wasser frisch und rein ins Haus gelangt. Ohne hochentwickelte Trinkwasserversorgung wäre das unmöglich.
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PROBLEME MIT KALK?
Schweizer Leitungswasser weist in vielen Regionen einen hohen Kalkanteil auf. Diese Kalkablagerungen setzen Rohren, Duschköpfen, Ventilen in Wasch- und Geschirrspülmaschinen, Durchlauferhitzern und Kaffeemaschinen zu.
Mit dem zunehmenden Härtegrad des Wassers steigt im Haus der Verbrauch an Energie, Waschmitteln, Weichspülern und Körperpflegeprodukten. Bereits mit 1 mm Kalkbelag erhöht sich der Energieverbrauch fürs Erwärmen des Wassers um 10 %.
DIE LÖSUNG: Ein Kalkmaster Wasserenthärter
Die Wasserenthärtung mit dem Ionenaustauschverfahren ist ein wissenschaftlich nachgewiesener Kalkschutz im Haushalt. Die Entkalkungsanlage tauscht die Calcium- und Magnesiumionen im Ionentauscherharz, welche den Kalk bilden, gegen unbedenkliche Natriumionen aus.
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TRINKWASSER QUALITÄT
Zweimal der Bielersee – oder rund zwei Milliarden Kubikmeter Wasser: Soviel Trinkwasser verbraucht die Schweiz jährlich. Es stammt zu je 40 Prozent aus Quellen und Grundwasserreserven, die restlichen 20 Prozent entnehmen wir Seen und Flüssen. Je nach Reinheit gelangt Trinkwasser unbehandelt ins Leitungssystem oder durchläuft mehrere Reinigungsstufen. Woher es auch kommt, Trinkwasser muss immer die strengen Anforderungen des Schweizerischen Lebensmittelgesetzes erfüllen. Dieses verlangt, dass sein Geruch, Geschmack und sein Aussehen unauffällig und neutral sind. Und es darf keine gesundheitsgefährdenden Mikroorganismen oder Parasiten und keine chemischen Verunreinigungen enthalten. Damit das immer der Fall ist, überwachen die kantonalen Laboratorien unsere Trinkwasserqualität. Die Messwerte sind öffentlich und können bei der lokalen Wasserversorgung verlangt werden.
INFO
WASSERHÄRTE UND KALK
Trinkwasser schmeckt nicht immer gleich. Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Natrium kommen je nach Region in unterschiedlicher Konzentration vor und beeinflussen seinen Geschmack. Für den Körper sind diese Mineralstoffe essenziell. Zwar lässt sich der tägliche Bedarf problemlos über die Nahrung decken, doch kann der Körper im Wasser gelöste Mineralstoffe besonders gut aufnehmen. Was für den Körper gut ist, führt in Heizanlagen, Geräten und Armaturen hingegen zu Problemen: Dort lagern sich die Mineralstoffe in Form von Kalk ab. Eine durchschnittliche vierköpfige Familie verbraucht zum Beispiel jährlich etwa 180 Kubikmeter Leitungswasser. Ist dieses hart, so gelangen dadurch mehr als 60 Kilogramm Kalk in die Gebäudeinstallation. Diese Kalkschicht reduziert die Wärmeleitfähigkeit und verschlechtert die Energieeffizienz in Wasserboilern, Teekochern und anderen Anlagen, die Wasser erwärmen. Dadurch steigt der Enegieverbrauch, zudem gehen die Geräte früher kaputt. Auch der Bedarf an Seife und anderen Reinigungsmitteln steigt mit zunehmendem Kalkgehalt im Wasser. So verbraucht man mit weichem Wasser etwa 50 Prozent weniger Waschmittel und Seife als mit hartem. In Gebieten mit hartem Wasser ist daher eine Wasserenthärtungsanlage empfehlenswert.
Die Mineralienzusammensetzung (Kalzium- und Magnesium-Ionen) des Wassers wird in der Schweiz in 6 Härtestufen eingeteilt und in französischen Härtegraden (ºfH) angegeben:
- 7-15°: weiches Wasser
- 15-25°: mittelhartes Wasser
- 25-32°: ziemlich hartes Wasser
- 32-42°: hartes Wasser
- grösser als 42°: sehr hartes Wasser
Quelle: www.trinkwasser.ch (Auf dieser Seite lassen sich auch die lokalen Daten zur Trinkwasserqualität abrufen)
LEITUNGSWASSER IST UMWELTFREUNDLICH
Punkto Gesundheit macht es hierzulande kaum einen Unterschied, ob man Leitungswasser oder Mineralwasser trinkt. Laut dem Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) enthält über die Hälfte der untersuchten Mineralwasser kaum mehr wertvolle Substanzen als Hahnenwasser. Jedoch kostet ein Liter Trinkwasser durchschnittlich 0,2 Rappen, während der Liter Mineralwasser über 100 mal teurer ist. Auch punkto Ökobilanz trumpft unser Leitungswasser auf: Um einen Liter aufzubereiten und ins Haus zu befördern, benötigt man die Energie von etwa 0,003 Deziliter Erdöl. Bei Mineralwasser sind es hingegen 1,5 Deziliter für einheimisches und 3,1 Deziliter für solches aus der EU. Um Mineralwasser herzustellen, ist also bis zu 1000 mal mehr Energie notwendig als für Leitungswasser.
INFO
DAS SOLLTEN HAUSBESITZER ÜBER WASSERLEITUNGEN WISSEN
Ab dem Wasserzähler sind die Hausbesitzer selbst verantwortlich für die Qualität ihres Trinkwassers. Ohne einwandfreie Wasserleitungen ist diese nicht gewährleistet. Je nach Material haben Trinkwasserleitungen eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren. Ausschlaggebend ist zudem der pH-Wert des Wassers und gelöste Bestandteile wie Kohlensäure und Sauerstoff. Vor einem Hauskauf oder einer Sanierung der sanitären Einrichtungen sollte man daher das Leitungssystem durch eine Fachperson begutachten zu lassen. Auch wenn nach einem verlängerten Wochenende oder nach den Ferien rostbraunes Wasser aus den Leitungen fliesst, ist es höchste Zeit für einen Check.
Selbst bei intakten Leitungen ist die Trinkwasserqualität nicht immer gewährleistet. So sollte man nach längerer Abwesenheit zuerst das abgestandene Wasser aus den Leitungen spülen, denn dieses kann Keime enthalten. Dazu lässt man zuerst das Warmwasser und danach das Kaltwasser je etwa zwei Minuten bei aufgedrehtem Hahn laufen. Gefährlich sind zudem Totwasserleitungen: Sie entstehen, wenn ein Wasseranschluss nicht fachgerecht stillgelegt wird – zum Beispiel wenn ein Waschbecken entfernt wird. Es reicht dann nicht, den Anschluss einfach zu verschliessen. Auch das Leitungsrohr von der Hauptleitung bis zum stillgelegten Wasseranschluss muss entfernt werden. Ansonsten staut sich dort Wasser und es können Keime wachsen. Frisches Trinkwasser ist also nicht selbstverständlich und nur mit einer fachgerecht installierten Anlage gewährleistet.
Foto: FotoDuets/shutterstock.com