Foto: Kuprynenko Andrii/shutterstock.com

Der perfekte Esstisch

Er ist das Zentrum der Geselligkeit: Der Esstisch. Hier versammelt sich nicht nur die Familie, es werden auch Gäste verköstigt – und viele, viele Gespräche geführt.

Text — Tanja Seufert

 

Um seine Funktion als Treffpunkt zu erfüllen, sollte ein Esstisch grosszügig bemessen sein, die Kommunikation fördern und zum Verbleiben einladen. Das beginnt bei bequemen Stühlen und endet bei einer stabilen Konstruktionsweise. Denn kaum etwas nervt so sehr wie ein wackliger Esstisch! Vor dem Kauf ist es also ratsam, das Möbel auf Stabilität zu testen – oder zumindest, diesbezüglich auf gute Bewertungen zu achten. Grundsätzlich gilt, je massiver die Materialien und hochwertiger die Verarbeitung, umso sicherer steht der Tisch. Ein gewisses Gewicht verleiht ihm, Schwerkraft sei dank, per se schon Stabilität. Abgesehen von der Qualität gilt es, vor dem Kauf eines Esstischs einige Fragen zu klären.

TIPP

DER PASSENDE STUHL

Es muss nicht immer aus einem Guss sein: Kontraste sind gerade zu Tisch sehr reizvoll, sowohl im Teller als auch rund um den Esstisch. So passen zu einem antiken Tisch moderne Stühle, und umgekehrt. Wie bei allen Sitzmöbeln, so sollte auch bei Stühlen Komfort an erster Stelle stehen – zumindest, wenn man am Tisch gerne stundenlang schlemmt und palavert. Inspirationen, wie man den Esstisch am besten bestuhlt – oder für vorhandene Stühle den idealen Tisch findet – gibt es zuhauf im Internet, zum Beispiel Wohnblogs oder auf Pinterest.

 

DIE RICHTIGE TISCHGRÖSSE

Eckiger Tisch:

  • 4 Personen: 120 cm Länge
  • 6 Personen: 180 cm Länge
  • 8 Personen: 240 cm Länge
  • 10 Personen: 300 cm Länge


Runder Tisch:

  • 4 Personen: 80 cm Durchmesser
  • 6 Personen: 120 cm Durchmesser
  • 8 Personen: 160 cm Durchmesser
  • 10 Personen: 200 cm Durchmesser


WO STEHT DER TISCH?

Während in der Küche meist kleinere Frühstückstische stehen, darf der Tisch im Esszimmer grösser ausfallen. Doch nicht nur der Raum an sich, auch der Grundriss spielt eine Rolle: Ist der Essplatz eher quadratisch oder ein langgezogener Raum? Je nachdem passt eher ein runder oder ein eckiger Tisch. Wo befinden sich Fenster? Besonders einladend ist ein Tisch, wenn nicht nur die eine Seite eine schöne Aussicht hat. Idealerweise stellt man den Tisch so, dass alle Personen einen (Teil-)Ausblick haben. Ist dies nicht möglich und die eine Tischseite schaut gegen eine Wand, so helfen zum Beispiel ein grosser Spiegel oder Wandbilder, die vielleicht noch mit Licht in Szene gesetzt werden. Grundsätzlich gehört der Essplatz ans Fenster – hell ist einladend!

 

Foto: Artur_Nyk/shutterstock.com

Kaum ein Möbelstück lässt sich so individuell inszenieren wie der Esstisch.


WELCHE FORM SOLL ER HABEN?

Runde oder ovale Tische, lange verpönt, liegen wieder im Trend. Denn keine andere Form fördert die Kommunikation so gut – nicht umsonst sind Stammtische in Beizen meistens rund. Alle Personen sind einander zugewandt und genug nah, um sich unterhalten zu können. Runde Formen sind vor allem bei kleineren Tischen beliebt, da sie dann nicht viel Platz benötigen. Runde Tische brauchen vergleichsweise mehr Raum als rechteckige. Die Nummer 1 unter den Esstischen ist und bleibt deshalb der rechteckige Tisch: Er passt einfach immer und ist in allen erdenklichen Grössen und Ausführungen erhältlich.

 

DER EXPERTE

Urs Reutimann
Inhaber/Geschäftsführer Handwerkskollektiv

«DER VORHER-NACHHER-EFFEKT IST FRAPPANT»


Holztische in Eigenregie auffrischen: Sollte man sich als Laie überhaupt daran wagen?
Am besten beginnen Sie mit einem kleinen Tisch, zum Beispiel mit einem Salontisch oder Kindertisch. Der Schaden, wenn was schief geht, hält sich so in Grenzen. Auch Aussentische sind für so einen Start geeignet.

Wann ist es überhaupt nötig, einen Tisch abzuschleifen?
Dann, wenn Tische ihren ursprünglichen Glanz und die Farbe verloren haben, wenn die Oberfläche von Kindern vermalt ist oder auch bei starker Verschmutzung. Es lohnt sich: Der Vorher-nachher-Effekt ist frappant.

Welche Werkzeuge brauche ich dafür?
Anfänglich reicht eine Bürste zur Reinigung, verschiedene Schleifpapiere, eventuell eine Ziehklinge oder auch eine Schleifmaschine.

Wie gehe ich am besten vor?
Zuerst sollte der Tisch mit Bürste und Schmierseife gereinigt werden. Dann trockenreiben und gut austrocknen lassen. So kommen alle Schäden hervor, die kein Schmutz sind. Nun können Sie anfangen, die Oberfläche zu schleifen: immer in Laufrichtung des Holzes schleifen, vom groben zum feinen und ganz feinen Schleifpapier. Nach dem Schleifen erfolgt mit Öl oder Lack die Oberflächenbehandlung.

Wann braucht es einen Schreiner bzw. eine Schreinerin?
Bei grossen Esstischen und mit geringen Vorkenntnissen würde ich eher einen Profi aufbieten. Das Resultat ist dann natürlich hochwertiger und professioneller.


WIE GROSS SOLL ER SEIN?

Entscheidend ist die Anzahl Personen, die den Tisch im Alltag nutzen. Wer nur ab und zu Gäste hat, muss die Grösse des Tisches nicht zwingend an den «Gast-Modus» anpassen – dafür gibt es flexiblere Lösungen wie zum Beispiel einen Auszugstisch oder einen Klapptisch, den man bei Nichtgebrauch im Keller lagern kann. Von Vorteil sowohl beim Auszugs- wie auch beim Klapptisch ist eine gute Qualität, so dass beim gemeinsamen Essen nichts wackelt. Damit man beim Essen nicht «aufeinanderhockt», sollte genügend Platz eingeplant werden (siehe Tipp oben).

 

CHECKLISTE

ÜBERLEGUNGEN VOR DEM ESSTISCHKAUF

  • Wo soll der Tisch stehen (Küche, Esszimmer)?
  • Wie viel Platz steht dem Tisch zur Verfügung?
  • Wie viele Personen benutzen den Tisch im Alltag?
  • Wie viele Gäste sollten Platz finden?
  • Welche Tischform bevorzuge ich?
  • Welche Materialien gefallen mir?
  • Welche Farben mag ich?
  • Muss er zu vorhandenen Stühlen passen?


AUS WELCHEM MATERIAL SOLLTE DER TISCH BESTEHEN?

Mit Abstand am beliebtesten ist Holz. Mit einem Massivholztisch kann man nicht viel verkehrt machen. Das Naturmaterial verleiht dem Möbel Stabilität und Natürlichkeit. Gerade zum Essen bevorzugen viele Menschen natürliche Materialien – es passt einfach. Die Auswahl an Hölzern ist riesig: Von Eiche über Buche bis Nussbaum gibt es eine Vielzahl von geeigneten Holzarten. Entscheidend ist die Optik: So verfügen zum Beispiel Akazie und Nussbaum über eine markante Maserung, während die Buche eine schlichte Optik hat. Hinzu kommt die Oberflächenbehandlung: Ist die Tischplatte nur geölt oder gebeizt, ist die Maserung des Holzes noch gut sichtbar, dafür ist die Oberfläche empfindlicher als bei lackiertem Holz. Geölte Tische lassen sich, wenn sie in die Jahre gekommen sind, abschleifen (siehe Interview).